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Das Wetter: Reichlich planiert

Als der Paläontologe Henri de la Branniere 1923 starb, ließ er sich in jenem südfranzösischen Asphaltsee bestatten, dem er seine bedeutendsten Saurierfunde zu verdanken hatte. Dort hoffte de la Branniere zu versteinern, bis ihn Forscherkollegen in einigen Millionen Jahren ausgraben und sein Fossil in würdigem Rahmen der Öffentlichkeit präsentieren würden. Allerdings sollte de la Branniere wesentlich früher ans Licht der Öffentlichkeit treten. Als drei Jahrzehnte später eine Straße mit Asphalt aus jener Grube gebaut wurde, entdeckte man bei der Einweihung den reichlich planierten Forscher als Intarsie im Straßenbelag. Noch heute kann man den Pionier der Petrefaktenkunden zwischen Clermont-Ferrand und Thiers einige Kilometer lang bestaunen.

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