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■ Das Wetter: Panikattacken
Allmählich wurde es wirklich eng für Aushilfsredakteur K. In vier Tagen würde sein Landlord aus den Ferien wiederkommen, und er hatte noch immer keinen angemessenen Ersatz für die von ihm getötete Tomatenpflanze auf dem Hinterhofbalkon in Berlin, Prenzlauer Berg, gefunden. Immer häufiger sah man ihn an seinem Büroschreibtisch ratlos vor sich hinstarren. Minutenlang. Nach diesen katatonischen Ausfällen sprang er meist unvermittelt auf und zog ruhelose Kreise um den Kopierer im Flur. Kollegen aus der benachbarten Kulturredaktion wollen gehört haben, dass er dabei unablässig „Wir haben die Tomate von unserem Landlord nur geliehen“ murmelt.
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