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Das Mordmotiv bleibt unklar

Feuer-Mord

Sie schwamm gegen den Strom und wollte in Deutschland für die Rechte von Frauen ihrer Heimat Togo kämpfen, die sie einmal als „patriarchalisch geprägt“ beschrieb. Daher engagierte sie sich seit Jahren für deutsch-afrikanische Frauenprojekte und wollte am 1. Januar 2017 eine Stelle beim schleswig-holsteinischen Flüchtlingsbeauftragen antreten.

Und doch ist sie jetzt an ihrem Lebensthema – männlicher Gewalt gegen Frauen – gescheitert: Nur 38 Jahre wurde die Frau aus Togo, die am Mittwoch in Kronshagen bei Kiel von ihrem Mann mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet wurde. Sie konnte zwar brennend aus dem gemeinsamen Auto fliehen, aber auch die Passanten, die ihr zu helfen versuchten, konnten nicht verhindern, dass sie kurz darauf ihren Verletzungen erlag.

Der 41-jährige Täter war zunächst geflohen, dann aber von Passanten aufgehalten und der Polizei übergeben worden. Warum er seine von ihm getrennt lebende Frau ermordete, ist unklar. Zwar hat der Mann die Tat selbst inzwischen weitgehend gestanden, doch zu den Gründen schweigt er.

Allerdings sollen die Eheleute vor der Attacke gestritten haben, weshalb die Polizei eine Beziehungstat vermutet. Die Staatsanwaltschaft hat ihn des besonders grausamen, zudem öffentlichen Mordes angeklagt und ins Untersuchungsgefängnis Neumünster gebracht. Und obwohl der 41-jährige in psychiatrischer Behandlung war, hält ihn Oberstaatsanwalt Axel Bieler für schuldfähig. Zudem habe der Mann die Tat vermutlich geplant. Der Streit sei wohl nur Auslöser gewesen.

Bis zur Anklage, für die auch die 20 teils traumatisierten Augenzeugen vernommen werden, können bis zu vier Monate vergehen. Die beiden drei- und siebenjährigen Söhne des Paares, das seit rund 20 Jahren in Deutschland lebte, wurden in eine Pflegefamilie gebracht. PS

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