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Das Ding, das kommtZerbrechlicheRekorde

Zoff gab es im vergangenen Jahr um jene 101 Jahre alte Flaschenpost, die dem Heikendorfer Fischer und Vorsitzenden der Kleinstpartei Maritime Union Deutschland, Konrad Fischer (sic!), in der Kieler Förde ins Netz gegangen war. Vier Monate nach dem Fund hatte der Finder nämlich versucht, die braune Bierflasche beim Online-Auktionshaus Ebay zu versteigern, um mit dem Erlös seinen 78 Jahre alten Kutter zu reparieren. Ebay aber brach die Auktion beim Stand von über 3.600 Euro ab.

Denn in der Artikelbeschreibung hatte Fischer angegeben, dass die Flasche noch bis zum Januar 2015 im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg ausgestellt werde. Grundsätzlich, argumentierte das Auktionshaus, müsse der angebotene Artikel aber unverzüglich nach Abschluss der Auktion an den Käufer übergeben werden.

Interveniert hatte zuvor Angela Erdmann aus Berlin, die Enkelin des Absenders, die ein Familienforscher ausfindig gemacht hatte. Entsetzt und traurig sei die ganze Familie gewesen, sagt sie, dass die Auktion hinter ihrem Rücken stattgefunden habe. Auch Museumskurator Holger von Neuhoff war enttäuscht. Dass er Geld brauche, das hätte Fischer doch sagen können!

Schließlich hat man sich doch geinigt: Der Fischer bekam eine vierstellige Summe und konnte seinen Kutter reparieren, ein Hamburger Unternehmer stellte dem Museum Geld zur Verfügung, um die Flasche anzukaufen und dauerhaft ausstellen zu können. Dicht umlagert sei die Flasche seitdem, freut sich Kurator von Neuhoff.

Und nun das! Am Strand auf Amrum fand Urlauberin Marianne Winkler eine Flaschenpost, die mindestens 109 Jahre alt ist. Denn ausgesetzt wurde sie mit mehr als 1.000 anderen Flaschen von Wissenschaftlern der britischen Marine Biological Association an der Südküste Englands, irgendwann zwischen 1904 und 1906, um Daten über Meereströmungen zu sammeln.

Zoff wird es um diese Flasche aber nicht geben. „Break the Bottle“ stand nämlich darauf. Und das haben die Winklers auch getan und die darin gefundene Postkarte an die Meeresforscher zurückgesandt. Zumindest den einst ausgelobten Finderlohn haben sie dann auch erhalten: einen alten Schilling.

Und um da mal ganz arg pingelig zu sein: Der Rekord steht auch dieser Flaschenpost nur für die beachtliche Reisedauer zu. Denn 660 zurückgesandte Flaschenpostbriefe liegen längst ganz still und leise im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie – die wohl größte Sammlung der ganzen Welt. Und deren Schmuckstück ist sogar 151 Jahre alt – abgeschickt vom damaligen Seewartenleiter persönlich. MATT

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