Das Detail: Das ubert langsam aus
Dass sie keine visionären Projekte hätten, müssen sich die Macher des Fahrdienstes Uber nicht vorwerfen lassen. Im Gegenteil: Futuristische Ideen schießen derzeit in rekordverdächtiger Geschwindigkeit aus dem offensichtlich gut gedüngten Boden im Silicon Valley. Oder besser: Sie werden derzeit groß rausposaunt.
Ein kleiner Überblick: Vor zwei Wochen testete Uber erstmals selbstfahrende Taxis in Pittsburgh. Mit der Marke Ford Fusion, ausgestattet mit 3-D-Kameras und GPS-Navigation, soll der städtische Raum erobert werden. Doch das reicht dem Konzern nicht, auch fürs Gelände wollen sie einen autonomen Wagentyp – den Volvo XC 90 – an den Start bringen.
Am Sonntag verriet Produktleiter Jeff Holden der Online-Nachrichtenseite Recode den nächsten Clou. Uber hätte demnach vor, in die Luft zu gehen – und zwar wortwörtlich. Weil autonomes Fahren mittelfristig wohl Standard werden dürfte, denkt der Konzern gleich an übermorgen. Dank VTOL (vertical takeoff and landing) sollen die Kunden irgendwann mal mit helikopterartigen Modellen befördert werden, natürlich ebenfalls per Autopilot. Uber Fly sozusagen. Vor zwei Tagen meldeten die Agenturen dann, dass das Unternehmen seine Sparte Uber Eats massiv ausbauen will. Bisher gab es den Essenslieferdienst in 6 Ländern, bald sollen es 22 sein, darunter auch Deutschland.
Was wohl als Nächstes kommt? Warum nicht Ubers Flugdienst und Uber Eats verbinden? Aus Paris eingeflogene, frisch zubereitete Vorspeise (Escargots en friture) wird kombiniert mit einem Hauptgang aus Rom (Nudelgericht Nr. 14) und einem Nachtisch aus London (was auch immer die da essen) – und dann nach Hamburg geliefert. Klingt bescheuert? Ach, an Uber kriegen wir die Idee schon verkauft.
David Joram
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