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Daniel Bouhs über „Faktenchecker“ gegen Fake newsNachhilfe schadet nicht

Früher galt es, zu sagen und zu schreiben, was ist. Nun geht es auch um das, was nicht ist

Was, bitteschön, machen JournalistInnen denn sonst, wenn nicht nach Fakten suchen und Fakten checken? Ja, dieser Reflex zuckt bei so manchen KollegInnen genauso wie bei vielen NutzerInnen, wenn sie hören, dass schon wieder ein Medium eine Einheit gegen Fake News installiert hat wie die ARD ihre „Faktenfinder“ oder das ZDF seinen „ZDFcheck“.

Dabei sind Redaktionen aber mit einem neuen Phänomen konfrontiert: Früher galt es, zu sagen und zu ­schreiben, was ist. Nun geht es auch um das, was nicht ist.

Wenn man so will, sind die Einheiten, die auch der Bayerische Rundfunk und Correctiv gestartet haben, Nachhilfestunden. Im Kampf gegen Fake News lernen Redaktionen, Filterblasen zu knacken. Mit neuen Werkzeugen erfassen sie, worüber Nutzer auf Facebook und Twitter tatsächlich diskutieren. Das sind nämlich mitnichten nur jene Geschichten, die Medien selbst ins Netz streuen. Vieles ist halbgarer Stoff oder sogar erfunden, verbreitet sich aber dennoch oft rasant, weil es geschickt verpackt wurde.

Es ist gut, wenn Redaktionen das – im wahrsten Sinne des Wortes – checken und die Ergebnisse ihrer Prüfungen so gezielt wie möglich zurückspielen, damit sich nicht noch mehr Blödsinn festsetzt. Etwa darüber, wie sich Geflüchtete hierzulande benehmen oder wer der neue Puppenspieler von Angela Merkel ist.

Denn auch diese Frage treibt viele dieser Teams um: Wie kommen die Faktenchecks nicht nur auf eigene Portale und zu den NutzerInnen, die ohnehin Angebote klassischer Medien abonniert haben – sondern auch in jene Filterblasen, in denen bislang kaum fundierte Recherchen zirkulieren?

Bestenfalls sind all diese Einheiten nur Übergangsphänomene: Bootcamps für den Journalismus von morgen. Das kann belächelt werden. Angemessener wäre aber, diese Entwicklung ernst zu nehmen. Medien tun das bereits.

Flimmern + Rauschen

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