: Daimler muß nachzahlen in Berlin
Berlin (dpa) — Der Daimler-Benz- Konzern wird für das am Potsdamer Platz in Berlin erworbene Grundstück nach einem Bericht des 'Tagesspiegel‘ nachzahlen müssen. Mit einer entsprechenden Stellungnahme der EG-Kommission, die den Kaufvertrag einer wettbewerbsrechtlichen Prüfung unterzieht, sei in Kürze zu rechnen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Berliner Senatskreise. Es werde davon ausgegangen, daß die Brüsseler Kartellwächter einen „nicht unbeträchtlichen“ Aufschlag auf den Kaufpreis fordern würden. Die Nachzahlung werde sich aber in einem Rahmen halten, die den Plan von Daimler-Benz, seine Konzernzentrale an den Potsdamer Platz zu verlegen, insgesamt nicht gefährden werde.
Um zu verhindern, daß das Unternehmen sich von dem Vorhaben zurückziehe, sei die Berliner Landesregierung in Brüssel vorstellig geworden. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen habe deshalb Gespräche mit dem zuständigen EG- Kommissar geführt. Die Berliner Seite sei bemüht, den mit der zu erwartenden EG-Entscheidung verbundenen Prestigeverlust für Daimler-Benz gering zu halten und das Unternehmen beim Aufbau von „Rückzugspositionen“ zu unterstützen.
Ein Sprecher von Daimler-Benz bestätigte dem 'Tagesspiegel‘ lediglich, daß es Gespräche zwischen Senatsvertretern und der Unternehmensspitze gegeben habe. Daimler- Benz habe großes Interesse daran, „daß möglichst bald Klarheit geschaffen wird“. Senatssprecher Dieter Flämig erklärte gegenüber der Zeitung, die Ansiedlung von Daimler-Benz in Berlin sei ein „äußerst wichtiges Signal für andere Investoren“. Der Senat sei deshalb daran interessiert, daß die Prüfung des Kaufvertrags durch die EG-Kommission zu einem Ergebnis komme, „welches die Investitionsbereitschaft von Daimler nicht beeinträchtigt“.
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