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DVU-Beirätin zum zweiten Mal überfallen

■ 71jährige vertrieb Täter mit Alarmgerät / Vor der Wohnung aufgelauert

Die 71jährige Elisabeth Miodunski ist am Dienstagabend vor ihrer Wohnung in der Eislebener Straße in der Vahr überfallen worden. Miodunski, die im September für die deutschnationale Deutsche Volksunion (DVU) in den Beirat Vahr gewählt worden war, war Ende letzten Jahres schon einmal überfallen worden.

Am Dienstagabend um kurz nach sechs traten drei männliche Personen an sie heran, als sie mit Einkaufstaschen zu Fuß vom Einkauf zurückkehrte. „Alte Nazi-Sau, Du läßt es immer noch nicht. Hast Du nicht genug?“, soll einer der Männer gesagt haben. Dann, so die Polizei, sei die Frau auf den Kopf geschlagen worden. Bei einem Sturz habe sie sich eine Platzwunde an der Schläfe zugezogen. Als Miodunski mit einem kleinen Signalgerät einen „Schrillalarm“ ausgelöst habe, seien die drei männlichen Personen geflüchtet.

Nach dem ersten Überfall hatte der Beirat einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der der Überfall auf die DVU-Beirätin bei aller politischer Differenz deutlich verurteilt wurde. Der Ortsamtsleiter Arnold Müller hatte in einem taz-Kommentar von „faschistischen Methoden“ gesprochen.

Im Gegensatz zu anderen DVU-Beiräten, die nach Drohanrufen und Überfällen ihr Mandat erst gar nicht antraten, hatte Miodunski deutlich gemacht, daß sie ihr von den WählerInnen erhaltenes Mandat nicht aufzugeben gedenkt. Diesem Grundsatz will sie trotz des neuerlichen Überfalls anscheiend treu bleiben. Zu der für gestern abend anberaumten Sitzung des Vahrer Beirates wurde ihre Teilnahme erwartet.

hbk

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