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DTV-Riesen riesig

■ Basketball-Bundesliga: DTV Charlottenburg - MTV Gießen 90:72 / Sensationssieg bei Meister Leverkusen: 101:100

Die Basketball-Spieler des DTV Charlottenburg haben es schwer. Sie stehen unter Erfolgsdruck. Die Erwartungshaltung ist groß. Besonders durch die Neuverpflichtungen. Für Lew Hill, einen farbigen US-Amerikaner, und den 56fachen Nationalspieler Michael Jaeckel mußten die Berliner tief in die Tasche greifen. Mit ihnen wollen sie an die Spitze der Bundesliga. Mindestens. Sogar der Titel liege in der Luft, sagen gleichfalls Verantwortliche und Experten. DTV-Kapitän Mathias Strauss: „Unser Team ist mit Sicherheit der beste DTV, den wir je hatten.“ Große Worte. Und die Taten? Nach zwei Siegen über schwächere Mannschaften sollte am Freitag die erste schwerere Aufgabe bewältigt werden. Zu Gast in der Schöneberger Sporthalle: der MTV Gießen. Ein Team, dem der Ruf vorauseilt, ein unbequemer, nur schwer besiegbarer, Gegner zu sein.

Beim Spiel selbst besonders auffällig: Kämpferische Momente standen im Vordergrund, technische Finessen blieben den 778 zahlenden Zuschauern weitestgehend verborgen. Und: Das deutliche Endergebnis von 90:72 für den DTV hatte mit dem Verlauf der Partie wenig gemein. Ein Leistungsunterschied war kaum erkennbar.

Die erste Hälfte gehörte den Charlottenburgern. Nach verhaltenem Start konnte eine Pausenführung von 46:34 herausgearbeitet werden. Doch zu Beginn der zweiten 20 Minuten begaben sich die Schützlinge von Rick Shore in einen vorgezogenen Winterschlaf. Ganze vier Zähler in acht Minuten, ein Einbruch, den sich die Berliner nicht allzu häufig werden leisten dürfen. Folge: Die Hessen kamen heran, konnten jedoch nie in Führung gehen. Und als sie schließlich alles auf eine Karte setzten, warfen die DTVer Korb um Korb.

DTV-Trainer Shore muß während des Spieles seiner Mannen Höllenqualen ausgestanden haben. Nur so lassen sich verschiedene Wutausbrüche des Coaches erklären. Bei einer zweifelhaften Entscheidung der Schiedsrichter rannte er aufs Parkett und gestikulierte. So wild, daß er auf seinen Platz zurückgewiesen werden mußte. Durch des Unparteiischen Zeigefinger. Shores Kommentar in diesem Moment:„Don't put your fucking hand in my face!“

Am Sonntag setzten die Charlottenburger ihre Erfolgsserie fort. Bei Meister Chemie Leverkusen gewannen sie mit 101:100. Damit führen sie die Tabelle mit 8:0 Zählern an.

hosch

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