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DLF baut eine Mauer

■ Kölner Deutschlandfunk will Vorherrschaft bei neuem Nationalradio

Köln (dpa/taz) – Neuer Affront gegen den Berliner Rias und das DDR-Radio DS Kultur: Der Deutschlandfunk (DLF) in Köln möchte auch nach dem Übergang in den Nationalen Hörfunk seinen Namen und im wesentlichen auch sein Programm behalten. „Hörfunk muß ja nicht neu erfunden werden – unser Programm hat sich in über 30 Jahren bewährt“, sagte Dettmar Cramer, kommissarischer Intendant des DLF, in einem dpa-Gespräch. Als Name für das Nationalradio wurden auf der letzten Sitzung der Vertreter von Bund und Ländern allerdings andere genannt: „Deutscher Hörfunk“, „Deutschland-Radio“, „Deutsches Radio“ und „Radio Deutschland“.

Im Nationalen Hörfunk sollen neben dem DLF die beiden Berliner Radios Rias und DS Kultur aufgehen und gemeinsam der deutschen „Integration“ im Äther dienen. Doch zwischen den Teilen ist eher Abgrenzung angesagt. Nach den Vorstellungen von Cramer werden die Kölner beim künftigen Programm „Hauptnachrichtenlieferant“ sein und die politische Information dominieren, während die Kultur schwerpunktmäßig aus Berlin kommen soll: „Zwei volle Nachrichtenredaktionen in Köln und Berlin wären zu teuer.“

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