: DIE VORGESCHICHTE
Bei der Betriebsratswahl 1997 in der Commerzbank-Zentrale standen die Gewerkschafter unter Druck, weil sich mehrere Listen mit Kandidaten zur Wahl stellten. Neben der Kandidatenliste der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), für die die amtierenden Betriebsräte Alfred und Gabi Seum kandidierten, gab es unter anderem auch noch eine so genannte unabhängige Liste. So unabhängig wie der Name war diese Liste allerdings nicht, denn auf ihr kandidierten auch leitende Angestellte der Bank. Der von den Seums und anderen HBV-Mitgliedern dominierte Wahlvorstand sah darin einen Versuch des Commerzbank-Vorstands, einen arbeitgeberfreundlichen Betriebsrat auf die Beine zu stellen. In der Bank wurde diese „unabhängige“ Kandidatenliste deshalb als „Unternehmerliste“ kritisiert und moniert, dass sich die Geschäftsführung aus Betriebsratswahlen herauszuhalten habe. Die Furcht der amtierenden Betriebsräte vor einen ungünstigen Wahlausgang zugunsten der „Unabhängigen“ könnte ein Motiv für eventuelle Wahlmanipulationen gewesen sein. MT