piwik no script img

■ DFB-PokalSki und Radl gut

Berlin (taz) – Sollte das Glück den Dresdener Dynamos im Pokal weiter so hold sein wie bisher, kommt auf die hiesigen Fahrradkonstrukteure eine bizarre Aufgabe zu: die Erschaffung eines Supertandems, das in etwa das Gewicht zweier überfressener Grizzlybären tragen kann. Nachdem Dynamo-Präsident Rolf-Jürgen Otto versprochen hatte, im Falle einer Finalteilnahme die letzten 60 Kilometer nach Berlin mit dem Radl zurückzulegen, entschloß sich Rainer Calmund, Manager des im Elfmeterschießen unterlegenen Viertelfinalgegners Bayer Leverkusen, „aus Sympathie für den Ostfußball“ spontan, die Strecke mit Otto gemeinsam auf dem Tandem zu absolvieren. Dieses Schauspiel allein wäre Grund genug, nicht nur dem Protest des 1. FC Kaiserslautern gegen die Bremer Absage des Matches bei Werder stattzugeben und die Bremer auszuschließen, sondern die Lauterer gleich mit. Der DFB wird sich jedoch vermutlich weder zu dem einen noch zu dem anderen durchringen, und so dürfen die beiden Schwergewichte noch auf den 8./9. März hoffen, wenn Dresden im Halbfinale den Sieger der Partie Bremen/Kaiserslautern empfängt.

Gegen den Pokalverteidiger aus Leverkusen hatte Dynamo seinen Erfolg vor allem Bernd Schuster zu verdanken. Bis zur 31. Minute hatte dieser auf dem Schneeboden geglänzt, und die Leverkusener hätten schon 3:0 führen können, als Schuster nach einem Revanchefoul die rote Karte sah. Dresden kam besser ins Spiel, doch in der Verlängerung schoß erstmal Sergio das 1:0 für Bayer (96.). Vier Minuten später glich Nils Schmäler aus, im Elfmeterschießen schaufelte Hapal den Ball in Tschertschessows Arme, Pilz traf, und Dresden war im Halbfinale.

Nicht nach Berlin radeln müßte im Falle einer Endspielteilnahme Zweitliga-Schlußlicht Tennis Borussia, das mit seinem 1:0 beim SC Freiburg die Sensation des Viertelfinales schaffte. Auf dem Fuße folgte jedoch das Lospech. Das erhoffte Semifinal-Heimspiel blieb den Berlinern versagt, sie müssen bei Rot-Weiß Essen antreten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen