DER RECHTE RANDWIESO BRAGIDA-GEGNER SICH ÜBER DEN ORT DES PROTESTES ÄRGERN : Demo ohne Blickkontakt
Die islamkritische Gruppe Bragida will am Sonntag zum wiederholten Male in der Braunschweiger Innenstadt „spazieren gehen“. Pegida-Chef Lutz Bachmann und Tatjana Festerling, die bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden antreten wird, haben ihr Kommen angekündigt.
Das Braunschweiger „Bündnis gegen rechts“ hat eine Gegendemonstration angemeldet, die aber „aus Sicherheitsgründen“, wie die Polizei mitteilte, nicht in Sicht- und Hörweite der Bragida-Demo stattfinden darf. Der Sprecher des Bündnisses, David Janzen, hält das für das falsche politische Signal: „Die Bragida wird triumphieren.“
Bei den vorangegangenen zehn „Abendspaziergängen“ gegen die vermeintliche Islamisierung Braunschweigs suchten Bragida-Anhänger laut Janzen die Konfrontation mit Gegendemonstranten, Journalisten und Polizisten. „Es sind dort vor allem rechte Hooligans und auch gewaltbereite Rechtsextreme aufgelaufen“, sagte der Bündnissprecher.
Am vergangenen Sonntag nun sollen Bragida-Anhänger Teilnehmer eines Blockade-Trainings im linken Kulturzentrum „Brunsviga“ angegriffen haben. Auf der Bragida-Facebook-Seite wurde auf diese Veranstaltung hingewiesen. Bereits am Sonntagvormittag seien den Blockade-Workshop-Teilnehmern etwa zehn Personen aufgefallen, die sich in der Nähe des Kulturzentrums aufhielten, sagte eine Sprecherin. In der Mittagspause seien dann zwei Teilnehmer außerhalb des Geländes des Kulturzentrums angegriffen worden und konnten ins Gebäude fliehen. Zwei Mitarbeiter seien aber von den Angreifern leicht verletzt worden, so die Sprecherin.
Die Polizei, die die Veranstaltung in dem Kulturzentrum beobachtet hatte, konnte drei der Angreifer festnehmen. Dem Trio, so ein Polizeisprecher, wird Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung vorgehalten.
■ ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland