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DDR-SPD pro Lafontaine

■ Timm und Thierse begrüßen Kanzlerkandidatur Noch keine Festlegung zum gesamtdeutschen Parteivorsitz

Berlin (dpa) - Die SPD in der DDR hat die Bestätigung der Kanzlerkandidatur des saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine begrüßt. Der stellvertretende SPD -Fraktionsvorsitzende Gottfried Timm meinte am Dienstag in Ost-Berlin, Lafontaine habe „eine beinahe prophetische Begabung, politische Entwicklungen zu erkennen und frühzeitig deren Auswirkungen auszusprechen“.

Zu der in der Bonner SPD ausgebrochenen Diskussion über den künftigen Gesamt-SPD-Vorsitzenden - SPD-Chef Vogel oder sein Stellvertreter Lafontaine - erklärte der neue DDR-SPD -Vorsitzende Wolfgang Thierse, er möchte Lafonataine zunächst einmal persönlich kennenlernen. „Ich hatte bisher nicht dazu Gelegenheit. Über Kandidaten sollte man erst öffentlich reden, wenn man sie auch wirklich persönlich kennt.“

Die DDR-SPD hatte den Kanzlerkandidaten Lafontaine mehrmals nachdrücklich aufgefordert, dem Staatsvertrag zuzustimmen. Erst am vergangenen Wochenende betonte der bis dahin amtierende Vorsitzende Markus Meckel, die Schwesterpartei in der Bundesrepublik, namentlich Lafontaine, dürfe sich dem Staatsvertrag nicht länger widersetzen.

Zu den besonderen Akzenten, die die DDR-SPD in die neue Gesamt-SPD einbringen könne, meinte Thierse da seien zunächst einmal „die Erfahrungen des Scheiterns einer Utopie. Die Erfahrungen von Minderheiten, von Oppositionellen, die auf eine besondere Weise sensibel machen.“ Er hoffe auch, so der Übergangsvorsitzende, daß die DDR-SPD noch für einige Zeit Politik anders mache als diejenigen, die das schon seit vielen Jahren professionell betrieben.

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