: DDR-Betriebe wollen Ausländer kündigen
Rund 7.000 ausländische Beschäftigte in der DDR sollen nach dem Willen ihrer Betriebe die Koffer packen. Entsprechende Anträge aus 150 von 900 DDR-Betrieben mit ausländischer Belegschaft gingen bisher im DDR-Ministerium für Arbeit und Löhne ein. Einige Betriebe versuchten bereits, Forderungen nach Entlassungen von ausländischen Kollegen mit Streikdrohungen durchzusetzen. Betroffene Ausländer beklagen Beschimpfungen, Schikanen und eine ungerechte Behandlung am Arbeitsplatz. Eine Umsetzung von Ausländern in andere Produktionszweige ist in der DDR derzeit jedoch unmöglich, weil es seit Ende März keine freien Plätze mehr gibt. In der DDR sind auf der Grundlage von Regierungsverträgen rund 87.000 Ausländer beschäftigt, darunter als größte Gruppe 58.000 Vietnamesen. Diese können allerdings nicht ohne weiteres entlassen werden, weil das Regierungsabkommen den Vietnamesen eine fünfjährige Beschäftigung in DDR-Betrieben garantiert.
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