: DDR-Bauern sollten Flächen stillegen
Berlin (dpa/vwd) - Die DDR-Bauern sollen nach Meinung von Bundesernährungsminister Ignaz Kiechle (CSU) künftig bis zu 300.000 Hektar Ackerland stillegen. Dies entspreche der Hälfte der bisher in der gesamten Europäischen Gemeinschaft stillgelegten Nutzflächen, sagte Kiechle laut 'adn‘ in einem Interview. Aufgrund niedrigerer Erträge erreichten die Stillegungsprämien in der DDR mit 600 DM pro Hektar allerdings nur gut die Hälfte der Zahlungen in der BRD. Gegenwärtig seien die DDR-Bauern, wie Kiechle einräumte, von beispiellosen Preiseinbrüchen betroffen. Haupterwerbsbetriebe könnten noch in diesem Jahr mit 30 Millionen DM, 1991 mit 315 Millionen DM aus dem Investitionsförderungsprogramm rechnen. Zur Umbildung von Genossenschaften in „betriebswirtschaftlich vertretbare Größenordnungen“ stünden bis Ende nächsten Jahres 225 Millionen DM zur Verfügung. Mit den Geldern werde eine Verringerung der Arbeitskräfte, die Erhöhung der bäuerlichen Einkommen und eine umweltverträgliche Pflanzen- und Tierproduktion angestrebt. Volkseigene Güter seien von der Förderung ausgeschlossen.
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