: DAS GIBT ZU DENKEN
KLAUS THEWELEIT, 62, Soziologe und Fußballtheoretiker, fordert als Konsequenz der Schiedsrichter-Betrugsaffäre die Beschneidung der „wilheminische Machtausstattung“ des Fußballschiedsrichters. Sie führe zur „Aberkennung der Menschenwürde der Spieler“ und spiegele „anachronistische Feudalrestzustände“. Genau das, sagt Theweleit, „zieht doch Blödmänner an“. Seine Lösung: Machtverteilung auf drei Schiedsrichter, sofortige Videoüberprüfung von zweifelhaften Entscheidungen und ein postfeudaler Umgang miteinander. Derzeit wechselt die mediale Stimmung gegenüber Schiedsrichtern von Verdammung zu Mitgefühl.