DAS DETAIL : Schuss nach hinten
WAHRHEIT Ein italienischer Fußballfunktionär äußert sich abfällig über Fußballerinnen – und die boykottieren jetzt aus Protest das Pokalfinale
Als hätten es Fußballerinnen nicht schon schwer genug. Unattraktiv und langsam sei ihr Sport, technisch dem Männerfußball unterlegen, heißt es. Nun wendet sich auch noch der Präsident der italienischen Amateurligen, zu denen auch der Frauenfußball gehört, gegen sie. Felice Belloli machte in einer internen Sitzung seinem Ärger über die schlechte Finanzlage des Verbandes Luft: „Basta! Wir können nicht ständig darüber diskutieren, diesen paar LESBEN Geld zu geben!“ Klar, da dürfe man die paar wenigen Kröten nicht auch noch für Eselrennen der Damen verschwenden.
Das hat gesessen. So sehr, dass die Spielerinnen das bevorstehende Pokalfinale aus Protest absagten. Der Herr Präsident will von seinen Äußerungen aber plötzlich nichts mehr wissen und sieht sich als Opfer einer Intrige, er fördere schließlich auch den Frauenfußball.
Mit seinen Bemerkungen befördert Belloli allerdings vor allem die gängigen Vorurteile der Sportwelt und beweist, dass Fußball noch immer nur für harte Jungs, die 90 Minuten lang schwitzend für den Sieg der eigenen Mannschaft ballern, steht. Nun verlassen die Frauen den Platz. MAB