: DAILY DOPE (630)
David Kopp war gewiss nicht einer der Größten in seiner Branche. Einmal immerhin durfte er an der Tour de France teilnehmen. 2006 war das. Da fuhr er für das deutsche Team Gerolsteiner. Drei Jahre später schaffte er es noch einmal in die Schlagzeilen, nachdem er positiv auf Kokain getestet und daraufhin gesperrt wurde. Am Montag sagte er im Betrugsprozess gegen den ehemaligen Gerolsteiner-Kollegen Stefan Schumacher aus. Der überführte Doper Schumacher bestreitet, seinen Rennstall beschissen zu haben, weil man in diesem ohnehin von den Dopingpraktiken wusste. Das bestätigte nun Zeuge Kopp, der aussagte, dass ihm vom Teamarzt Dopingmittel angeboten worden seien. Die medizinischen Betreuer des Rennstalls habe man auch immer fragen können, wenn man sich, was die richtige Dosierung der leistungssteigernden Mittel angeht, nicht ganz sicher gewesen sei. Kopp gab dabei zu, während seiner Karriere auch noch andere Mittel als Kokain zu sich genommen zu haben: Synacthen, Epo und das mit Epo verwandte Cera. Bei Gerolsteiner habe man ihm das Asthmamittel Synacthen angeboten. Das Angebot musste er indes nicht annehmen, da er ein Attest hatte, das ihm die Einnahme von Cortison erlaubte. (taz)