: D O K U M E N T A T I O N „Keine Aufträge mehr für Südkorea“
■ Wir dokumentieren den Text einer Anzeigen–Vorlage der Firma Adler
Adler informiert: Am 15. August 1987 wurden auf mehrere Adler Bekleidungsmärkte Brandanschläge verübt. Adler Verwaltungsrat: Keine Aufträge mehr für Südkorea Haibach: „Zur Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland hat der Verwaltungsrat der Adler Bekleidungswerke AG Luxemburg beschlossen, ab sofort keine wei nachgefolgt ist. „Die damit auftretenden Produktionseinschränkungen könnten allerdings im Werk Flair Fashion, das knapp 1.700, zumeist weibliche, koreanische Arbeitskräfte beschäftigt, zu Kurzarbeit und zu einem teilweisen Verlust der Arbeitsplätze führen.“ Der Verwaltungsrat der Adler Bekleidungswerk AG hat gleichzeitig die deutsche Bischofskonferenz gebeten, die Arbeitsbedingungen bei Flair Fashion zu überprüfen, um festzustellen, ob die bereits vor Monaten erhobenen Vorwürfe wegen sogenannter „Ausbeutung von Arbeitnehmern“ berechtigt sind. Eine katholische Untersuchungskommission des Bistums Iri (Südkorea) hatte in einem Bericht die erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen und die, für die Verhältnisse des Landes durchschnittlich guten, Löhne bei Flair Fashion hervorgehoben. Südkorea befindet sich in einem Zustand heftiger politischer Auseinandersetzungen. Diese Auseinandersetzungen sind begleitet von Streiks in allen Wirtschaftszweigen. Flair Fashion ist das einzige Unternehmen in Korea, das sich zu 100 dies ist wohl der Grund, weshalb die Auseinandersetzungen von Südkorea auf die Bundesrepublik Deutschland übergegriffen haben. So wurde die Adler Handelsorganisation in Deutschland, die lediglich ein Viertel ihres Umsatzes in Südkorea produzieren läßt, in diese Auseinandersetzungen hineingezogen, die sich von Demonstrationen vor ihren Märkten bis zu Brandanschlägen steigerten. Nach vorläufigen Berechnungen geht die Adler Geschäftsleitung von einem Gesamtschaden in Höhe von 30 bis 35 Millionen DM aus. tazintern
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