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„C“s Geheimnis

■ Israels Top-Geheimdienstler im „Internet“ enttarnt

Berlin (taz) –Ein Geheimnis bleibt ein Geheimnis – bis es jemand lüftet. Und Geheimdienste lüften lieber das der anderen, als das eigene. Deshalb sollte der seit einem Monat amtierende Chef des israelischen Inlands-Geheimdienstes Shin Bet völlig inkognito bleiben. In Israel durfte sein Name nach den Vorschriften der Zensur nur mit einem Großbuchstaben angegeben werden.

Doch seit gestern sind rund drei Millionen Menschen in das kleine Geheimnis um Mr. „C“ eingeweiht. Kunden des weltumspannenden Computernetzes „Internet“ können sich den vollständigen Namen plus Adresse auf den Bildschirm holen. Ein Abonnent in Finnland fütterte die Geheimdaten über einen anonymen Eingang in das Netz. „Mazel tov“, gratulierte der Lüfter dem vermeintlichen Carmi Gilon zu seinem Amt und forderte die Internet-Benutzer auf, dem Oberspionierer Gratulationsbriefe nach Hause zu schicken. In der Adresse hat sich der Informant allerdings geirrt: Die Auslandsauskunft nennt als Gilons Wohnort eine andere Straße im selben Bezirk.

Auch nach dieser Veröffentlichung dürfen israelische Medien und internationale Nachrichtenagenturen den Namen des enttarnten Spionage-Chefs eigentlich nicht nennen. Wer ihn jedoch sucht, findet ihn im Netz unter „Israel, Soziales, Politik“. Doch ob unter dieser Rubrik das Geheimdienstler-Geheimnis tatsächlich gelüftet ist oder ein Unschuldiger aus der Anonymität gerissen wurde – bleibt noch immer ein Geheimnis.

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