: Crash-Kurs in Indy
Berlin (dpa/taz) — Neue Rekordmarke beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis: Zwar war es mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 216 Stundenkilometern das lahmste aller Zeiten, dafür gab es Unfälle wie nie zuvor. Zu dem Todesfall beim Training gesellten sich beim Rennen selber zehn Unfälle, 13 schrottreife Wagen und acht Verletzte hinzu. Grund für die vielen Unfälle war ein Temperatursturz auf 12 Grad. Dadurch erwärmten sich die Reifen zu langsam und verloren die Bodenhaftung. Am schlimmsten erging es der Rennfahrer-Dynastie Andretti. Vater Mario brach sich fünf Zehen, sein jüngster Sohn Jeff holte sich schlimme Trümmerbrüche an den Beinen, als er ungebremst in eine Mauer raste. Michael schließlich lag bis elf Runden vor Schluß vorn, als ihn die Benzinpumpe verließ. Anreiz für die wahnwitzige Selbstkasteiung ist das Preisgeld von weit über einer Million Dollar, das sich Al Unser junior knapper denn je in einem Fotofinish mit 0,043 Sekunden Vorsprung vor Scott Goodyear holte. Zu den Unfällen fand der Sechstplazierte Eddie Cheever die passenden Worte: „Wir haben auch ein Bremspedal. Wer sein Hirn benutzt, geht auch mal vom Gas.“
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