Crack-Rekorde: Szene nach Süden
Die Drogenfahnder in Hamburg haben in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der Crack-Kriminalität verzeichnet. Der Leiter des Bereichs Straßendeal im Landeskriminalamt (LKA), Dieter Többen, sagte: „Wir haben im laufenden Jahr knapp zwei Kilogramm sichergestellt.“ Im Vorjahr waren es in der Hansestadt insgesamt 1,2 Kilo, 2000 nur 284 Gramm. Im Jahr 1999, als Crack in der Hamburger Rauschgiftszene erstmals auftauchte, wurde die Droge noch unter Kokaindelikten erfasst. Nach den Erkenntnissen der Ermittler sind in Hamburg inzwischen fast alle Heroinabhängigen auf Crack umgestiegen. Többen: „Möglicherweise haben wir in diesem Jahr den Höhepunkt erreicht.“
Die Drogenfahnder hoben im Vorjahr 22 Crack-Küchen zur Herstellung des Rauschgiftes aus; in den Vorjahren wurde keine einzige Küche entdeckt. Im Vergleich zu 2001 hat sich 2002 die Zahl von Zuführungen von mutmaßlichen Crack-Dealern zum Haftrichter auf 572 Fälle verdreifacht. In 504 Fällen wurden Haftbefehle erlassen.
Die Rauschgiftfahnder haben im laufenden Jahr eine Tendenz der Dealer in Richtung Süderelbe beobachtet. Durch zunehmenden Druck auf die Szene am Hauptbahnhof sind viele Rauschgifthändler in die Stadtteile Veddel, Wilhelmsburg und Harburg ausgewichen. DPA
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