Countrysänger Ray Price ist tot: In Smoking und Countrystiefeln
Er sang „Release Me“ und „For the Good Times“. Ray Price war eine Countrylegende, aber auch ein Popstar. Jetzt ist er mit 87 Jahren nach einer Krebserkrankung gestorben.
NEW YORK/MOUNT PLEASANT dpa/ap | Die Countrylegende Ray Price ist tot. Der Texaner starb am Montag, einen Monat vor seinem 88. Geburtstag. Zuvor hatte es Verwirrung gegeben, weil sein eigener Sohn schon am Sonntag irrtümlich den Krebstod gemeldet hatte. Price sei jedoch erst am Montagnachmittag (Ortszeit) in seinem House in Mount Pleasant, östlich von Dallas, gestorben, meldete die Country Hall of Fame.
Price war 1996 in die „Ruhmeshalle der Countrymusik“ aufgenommen worden. Die Organisation räumte später selbst ein, dass diese Ehre überfällig gewesen sei. Der Texaner hatte zudem zwei Grammys gewonnen, 1971 und dann noch einmal 2008 für ein Duett mit Willie Nelson. Von der Countryszene selbst wurde er immer wieder ausgezeichnet.
Besonders markant war Prices Stimme. Dabei war er bald kein reiner Countrysänger mehr, sondern orientierte sich immer am Geschmack der Zeit und zählte so zu den Miterfindern des Countrypop. Zu seinen größten Hits zählen seine Version von „Release Me“ (1954, später durch Engelbert Humperdinck berühmt geworden), das sehr countryhafte „Crazy Arms“ (1956), das melancholische „For The Good Times“ (1970) und „Heartaches by the Number“, das sogar von Peter Alexander nachgesungen wurde („Ich zähle täglich meine Sorgen“).
Price hatte auch ein Talent, Talente zu entdecken. 1960 nahm er einen jungen Countrymusiker in seine Band auf: Willie Nelson. Beide blieben lebenslange Freunde und veröffentlichten noch 2008 eine Platte zusammen. Nach Prices Tod twitterte Nelson: „Gedenkt einer wahren Legende!“
„Ich bin immer noch ein Countryjunge“
Am Anfang seiner Karriere prägte Price den für Countrymusik typischen Honky-Tonk-Sound mit, pflegte mit der Zeit dann einen poplastigeren und geglätteten Stil. In den 1970er Jahren sang er etwa oft mit Orchestern – im Smoking und Countrystiefeln.
Sein neuer Stil schmeckte aber nicht jedem Country-Puristen. „Wenn Du einen Pophit hast, verkauft Du auch viel mehr Platten“, verteidigte sich Price im Jahr 2000. „Das war echt mein Stil. Ich sang Balladen, ganz entspannt. Ich bin immer noch ein Countryjunge. Ich gebe nicht vor, irgendjemand anderes zu sein“.
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