■ Couchpotato's Chips & Tips: Sonntag
Der Zug (1)
Wenn historische Persönlichkeiten zu besetzen sind, denken Produzenten wie Regisseure offenbar zuerst an Ben Kingsley. Hier trägt er Spitzbart und Schiebermütze und wird in einem versiegelten Waggon nach Rußland verfrachtet. Um welchen Revolutionsführer handelt es sich?(3sat, 20.15 Uhr)
Der Harte und der Zarte
... prügeln sich mit Altnazis und firmieren dann als „Der Grüne und der Blaue“.(Pro 7, 20.15 Uhr)
Prime Time – Spätausgabe
In der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift agenda berichtet der Japanologe Thomas Leims über „Das Bild Japans in den deutschen Medien“ und widmet sich insbesondere den dctp-Sendungen Alexander Kluges. Leims Fazit: „Ärgernis: Ia, Informationswert: 0, intellektuelles Vergnügen: minus x.“ Eine überfällige Kritik, nutzt doch Kluge Interviews mit ausländischen Gästen in der Tat gern zur wichtigwedlerischen Selbstdarstellung und ignoriert seine jeweiligen GesprächspartnerInnen in einem Maße, daß sein gespreiztes Auftreten nicht selten zur puren Peinlichkeit gerät. (RTL, 22.35 Uhr)
Das war Roy Bean
Der schillernde Titelheld ist zwar eine historische Figur, wird aber ausnahmsweise nicht von Ben Kingsley dargestellt. Vermutlich 1825 geboren, beendete Bean 1903 sein irdisches Wirken und Walken. 37 Jahre später geisterte er in Gestalt Walter Brennans erstmals über die Kinoleinwand. 1972 übernahm Paul Newman den Part. John Huston inszenierte die absonderliche Lebensgeschichte des selbsternannten Richters, der zwar nie Jura studiert hatte, dessen teils kuriose Rechtsprechung aber sogar von den Texas Rangers akzeptiert wurde, weil er westlich des Pecos mit harter Hand für Ruhe und Ordnung sorgte.(Sat.1,0.05 Uhr)
Harald Keller
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