■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag / Sonntag
Zwei Engel ohne Flügel
Cary Grant und Constance Bennett haben keine finanzielle Sorgen und darum sehr viel Spaß im Leben. Nämliches aber endet vorzeitig durch einen Autounfall. Dennoch verbleiben die beiden Schwerenöter vorderhand auf der Erde, denn ihnen wird auferlegt, mit guten Taten für ihr lasterhaftes Verhalten zu büßen. Fortan spuken sie im Dasein eines braven Bankiers herum, um dessen freudloses Leben zum Besseren zu wenden.(3sat, 15.50 Uhr)
Buddy, Buddy
Einer der Evergreens unter den Klageliedern einer chronisch vergrämten Filmkritik besagt, daß Hollywood nun endgültig nichts mehr einfalle, da es nur noch Remakes und Fortsetzungen auf den Markt werfe. Tatsächlich aber wurde „remakt“ und „remodelt“, seit es Kino gibt. Auch Billy Wilder, dem Ideenmangel vorzuwerfen wohl harsche Widerrede provozieren würde, griff gern auf bewährte Stoffe zurück. „Manche mögen's heiß“ war die bereits zweite Neuverfilmung einer französischen Komödie, „Extrablatt“ die dritte Adaption eines erfolgreichen Bühnenstückes, und „Buddy, Buddy“, wegen Wilders 90. Geburtstag im Programm, basiert auf dem französischen Kassenhit „Die Filzlaus“.(ARD, 22.25 Uhr)
Die Dämonischen
Man schrieb das Jahr 1956, und Amerika erwartete die Ankunft der Russen. Es kamen aber nur Außerirdische. In Don Siegels Science-fiction-Klassiker sind es übelwollende Pflanzenwesen, die in Schoten heranwachsen und Mensch für Mensch die Bevölkerung einer kalifornischen Kleinstadt ersetzen. Allein Kevin McCarthy ist es gegeben, die Hülsengeschöpfe aufzuhalten. Er blieb seiner Aufgabe treu und tat dasselbe noch 22 Jahre später in Philip Kaufmans Neufassung der Geschichte. 1992 drehte auch Abel Ferrara eine Version der „Body Snatchers“ – und jede der drei Verfilmungen kann sich sehen lassen.(ZDF, 0.55 Uhr)
Nummer 5 gibt nicht auf
Der Vorgänger erzählte uns, wie der Militärroboter Nummer5 durch einen Kurzschluß die ihm implantierte Aggressivität verlor und, komplett neu-, nämlich fernsehsozialisiert, der Armee manch launigen Streich spielte. Nun leben Johnny 5 und sein Erfinder in einem von Toronto gedoubelten New York und suchen ein Auskommen durch den Verkauf von Spielzeugrobotern. Ein Großauftrag bringt die ungewöhnlichen Partner in die Bredouille, zumal ein paar Spitzbuben den gutmütigen Johnny 5 für einen Juwelenraub mißbrauchen wollen ...(ARD, 15.15 Uhr)
Coca-Cola Kid
Die ganze Welt ist von Coca- Cola besetzt ... Die ganze Welt? Nein, in Australien gibt es einen Flecken, in dem ein knorriger Sonderling eigene Limonaden braut und keine andere Brause neben der seinen duldet. Aus Atlanta kommend, zischt Eric Roberts ins wüstenheiße Land, den Makel zu beheben, trifft auf die Sekretärin des örtlichen Coca-Cola-Statthalters, die sich als Tochter des Gegners entpuppt und überdies dem Amerikaner eindeutige Avancen macht. So sprudelt die Komödie erfrischend und heiter vor sich hin, aber dann, kaum glaubt man das Happy-End fest verkorkt, kommt wieder eine dieser für Dusan Makavejev so typischen giftigen Schlußpointen. Warten Sie's nur ab. Und Prost.(RTL 2, 16.20 Uhr)
Galaxis der Gesetzlosen
Das wird nichts mehr mit der Wiederherstellung der Ozonschicht. Also ab durch die Mitte der Milchstraße und rauf auf einen neuen Planeten. Die Reise dauert fünfundzwanzig Jahre, weshalb die Vorhut aus lauter Gören besteht, die sich unterwegs mit Sabotage, Insubordination und Meuterei zu befassen haben. Ein kleine Randnotiz aus der Kategorie „Fakten, die die Welt nicht braucht“: Einer der Mitwirkenden hört auf den Namen „Huxley Wells“.(ARD, 1.20 Uhr)
Harald Keller
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