piwik no script img

■ Couchpotato's Chhips & TipsSonntag

Gesprengte Gitter

In einem waren sich die Behörden der USA und der UdSSR in den Vorkriegsjahren einig: Den Lichtspielen des deutschen Sensationsdarstellers Harry Piel mangelte es an Moral, und darum durften sie nicht ein- und also auch nicht aufgeführt werden. Das Naziregime ließ Piel, der seine Filme dem politischen Klima einigermaßen angepaßt hatte, bis 1943 gewähren. Die realistische Darstellung eines Bombenangriffs auf eine deutsche Kleinstadt aber mißfiel den Durchhaltepropagandisten. Der Film „Panik“, Ergebnis dreijähriger Dreharbeiten, wurde verboten. 1944 verbrannte die einzige Kopie. Nach dem Krieg erhielt Piel aus Moskau das Negativmaterial, so daß er eine teilweise Rekonstruktion vornehmen und unter dem Titel „Gesprengte Gitter“ in die Kinos bringen konnte.(ZDF, 13.30 Uhr)

Der leuchtende Tod

1949 drehte Rudolph Mate den im tiefsten noir gehaltenen Klassiker „D.O.A.“. Der sinistere Thriller verhandelte das Geschick des unbescholtenen Buchhalters Edmond O'Brien, der, die tödliche Dosis Gift bereits im Leib, in der verbleibenden Zeit nach seinem Mörder sucht. 1988 gab's eine Neuauflage mit Dennis Quaid; dazwischen entstand 1969 die australische Version „Der leuchtende Tod“.(Kabel 1, 21.55 Uhr)

C.R.A.S.H.

Es muß cirka drei Männer geben, die Harvey Keitel heißen und einander bis aufs Haar gleichen. Wie anders wäre erklärbar, daß dieser Mensch beinahe jede Woche in einem neuen Film zu sehen ist? 1976 buchte ihn Peter Yates als Ko-Star für Bill Cosby, Raquel Welch und Larry Hagman, allesamt zugange in dieser galligen Komödie über eine Gruppe tollkühner Krankenwagenfahrer, die sich zwecks Gewinnmaximierung gegenseitig die siechen Leiber wegschnappen.(Pro 7, 1.35 Uhr)

Harald Keller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen