Indien: Coronafälle bei Indigenen
Mehrere Coronafälle beim kleinen indigenen Volk der Groß-Andamaner haben in Indien Sorgen um die Ureinwohner der Andamanen-Inseln im Indischen Ozean ausgelöst. Nach Behördenangaben vom Donnerstag wurden bislang zehn Groß-Andamaner positiv auf das Coronavirus getestet. Vier von ihnen werden in einem Krankenhaus behandelt, die sechs anderen wurden in häusliche Quarantäne geschickt. Auf der Adamanen-Insel Straight Island leben noch gut 50 Groß-Andamaner, die von der indischen Regierung versorgt werden. Nach Angaben von Anthropologen gab es vor der Ankunft britischer Siedler auf der Inselgruppe im 19. Jahrhundert noch mehr als 5.000 Groß-Andamaner. Hunderte von ihnen wurden bei Kämpfen mit den Briten getötet, Tausende starben an eingeschleppten Krankheiten. Indiens Regierung kündigte an, die Schutzmaßnahmen für die Groß-Andamaner und andere indigene Völker wie die isoliert lebenden Sentinelesen zu verstärken. Obwohl dies streng verboten ist, dringen immer wieder Wilderer in deren Lebensraum ein. (afp)
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