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Coop gibt zu: Bilanzen frisiert

Frankfurt (ap/taz) - Die Coop hat sechs Jahre lang Verluste zu Gewinnen gemacht. Die neue Geschäftsführung des ehemals gewerkschaftseigenen Konzerns erklärte am Montag abend, das Unternehmen habe seit 1982 rote Zahlen geschrieben. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Verluste auf mindestens 120 Millionen Mark. Damit bestätigte die neue Konzernführung indirekt die Anschuldigungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft, die dem früheren Vorstand unter dem Vorsitzenden Bernd Otto für das Jahr 1985 Bilanzfälschung vorwirft. Nach Darstellung des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Friederichs wurde das negative Geschäftsergebnis mit Hilfe von „außerordentlichen Erträgen“ geschönt. Dies geschah unter anderem durch Mietmanipulationen mit der nicht in den Konzern einbezogenen, aber mit diesem verflochtenen Immobiliengesellschaft HIG. Nach Angaben von Friederichs war dies nur möglich, weil keine einheitliche Bilanzrechnung für alle Coop-Gesellschaften erfolgte. Vorstandsberater Schäfer kündigte an, der geplante Abbau von 2.500 Arbeitsplätzen sollte über natürliche Fluktuation, aber auch durch Entlassungen erfolgen. Bei Entlassungen solle es einen Sozialplan geben.

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