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Comeback für Lebed

■ General liegt bei Gouverneurswahlen in der Region Krasnojarsk nach erster Runde vorn

Moskau (dpa) – Eineinhalb Jahre nach seiner Entlassung aus dem Kreml steht der frühere russische Sicherheitsberater Alexander Lebed vor einem politischen Comeback. Bei den Gouverneurswahlen in der rohstoffreichen sibirischen Region Krasnojarsk lag Lebed nach der ersten Wahlrunde mit etwa 45 Prozent der Stimmen klar vor dem jetzigen Amtsinhaber Waleri Subow mit etwa 37 Prozent der Stimmen. Dies meldete die Nachrichtenagentur Interfax gestern unter Berufung auf inoffizielle Angaben der Wahlkommission. Zwischen Lebed und Subow muß nun eine Stichwahl am 17. Mai entscheiden.

Ein Sieg bei der Gouverneurswahl könnte Lebeds Chancen, im Jahr 2000 russischer Präsident zu werden, erheblich verbessern, meinte gestern der Fraktionschef der regierungsnahen Partei Unser Haus Rußland, Alexander Schochin. Der 48jährige Lebed hat eine Teilnahme an der Präsidentenwahl im Jahr 2000 von einem Erfolg bei der Gouverneurswahl abhängig gemacht. Schochin ging davon aus, daß Lebed die zweite Runde der Wahlen in Krasnojarsk für sich entscheiden dürfte. Er könne eher das Protestpotential der kommunistischen Wähler an sich binden. Der Kommunist Pjotr Romanow landete mit 13 Prozent auf dem dritten Platz.

„Eine gute Bedingung für die Teilnahme an der Präsidentenwahl wäre eine prosperierende Region, und dafür will ich sorgen“, sagte Lebed in einer ersten Reaktion auf das Ergebnis. Er wolle sich für mehr Rechte der Regionen gegenüber dem Machtzentrum Moskau einsetzen.

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