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Chronologie

■ Der jüngste Waffengang im tschadischen Norden

11. Dezember: Beginn der libyschen Offensive, Angriff auf Bardai. Zwei Panzerkolonnen rücken von Aouzou, eine dritte von Sebha vor, um die „Volksarmee“ Gukuni Weddeyes im Tibesti–Gebirge einzukreisen. Die Gesamtstärke des mit schweren T–55 und T–62 Panzern sowjetischer Bauart ausgestatteten Expeditionskorps wird auf etwa 2.000 Mann geschätzt. Die von den Basen Kouffra, Aouzou, Maaten es Sarra und Sebha aus operierende Luftwaffe unterstützt den Vormarsch. Bis heute bestreitet Tripoli jegliche Beteiligung der libyschen Armee an militärischen Operationen im tschadischen Norden. In einem gestern veröffentlichten Interview mit Liberation gibt Libyens Ghaddafi lediglich den Aufenthalt weniger hundert seiner Soldaten im Tschad zu. 13. Dezember: Die dritte libysche Kolonne gelangt über die Korizo–Paßhöhe ins westliche Tibesti–Gebirge und greift die Oasen Wour und Zouar an. Bardai, Yebbi–Bou und Zour sind in den folgenden Wochen die Schauplätze der „Schlacht ums Tibesti–Gebirge“. 15. Dezember: Die tschadische Regierung beschuldigt Libyen vor der UNO, im Tibesti– Gebirge Napalmbomben und Giftgas einzusetzen. 16. Dezember: Frankreichs Luftwaffe wirft nördlich des 16. Breitengrades Munition, Treibstoff und Nahrungsmittel für die bedrängte „Volksarmee“ Gukuni Weddeyes ab. 18. Dezember: Libyen warnt Frankreich vor der Verletzung seiner Sicherheitsbedürfnisse und droht mit Vergeltungsmaßnahmen. 20. Dezember: Ein Kommunique in NDjamena behauptete, in Kämpfen im Bardai, im Herzen des Tibesti–Gebirges, seien 400 libysche Soldaten getötet und 17 Panzer zerstört worden. 22. Dezember: Eine Sonderlieferung amerikanischer Militärhilfe im Wert von 15 Millionen Dollar trifft in NDjamena ein (das reguläre militärische Beistandsprogramm von amerikanischer Seite beläuft sich auf jährlich fünf Millionen Dollar). Frankreich verstärkt ebenfalls seine Waffenhilfe, deren gegenwärtiger Umfang in Einzelheiten nicht bekanntgegeben wird. 24. Dezember: Zouar wird zum Hauptschauplatz der „Schlacht ums Tibestigebirge“, Libyen wirft Frankreich eine „Politik feindseliger Eskalation“ vor. 27. Dezember: Libysche Truppen erobern die Oase Zouar, die den Versorgungsweg zu ihrem wichtigsten Militärstützpunkt im tschadischen Norden, Faya–Largeau, kontrolliert. 31. Dezember: Die Regierung Hissein Habres bestätigt zum ersten Male die Beteiligung der regulären tschadischen Armee an den Kämpfen im Norden und gibt, am folgenden Tage, die Rückeroberung Zouars bekannt. Habres Armee eröffnet mit dem Angriff auf die in der nordöstlichen Ennedi–Provinz gelegenen Oasis Fada eine zweite Front nördlich des 16. Breitengrades. Fada wird nach schweren Kämpfen von den tschadischen Truppen erobert, die libysche Luftwaffe antwortet mit schweren Bombenangriffen. Nach Angaben NDjamenas sind in den Kämpfen um Zouar und Fada mehr als 800 libysche Soldaten getötet worden. 4. Januar: Die libysche Luftwaffe verletzt ihrerseits die im französisch–libyschen Rückzugsabkommen vom 17. September festgeschriebene Demarkationslinie des 16. Breitengrades und bombardiert die Garnisonsstädte Arada und Oum– Chalouba. Die französische Regierung erwägt Vergeltungsmaßnahmen.

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