■ Chronik: Zeit der Proteste
3./17.11.: Erste und zweite Runde der Kommunalwahl.
19.11.: Die Wahlkommission bestätigt den Sieg von Zajedno in Belgrad. Zajedno reklamiert den Sieg in 15 von 18 Städten.
20.11.: Die Wahlkommission kündigt die Annullierung von Teilergebnissen an. 60 Oppositionsabgeordnete treten in den Hungerstreik. 5.000 Menschen versammeln sich vor dem Parlamentsgebäude. In Niš ziehen 20.000 durch die Straßen.
21.11.: 30.000 Demonstranten in Belgrad verlangen die Anerkennung der Wahlergebnisse. Die Demonstrationen werden zur täglichen Einrichtung.
22.11.: Auch Tausende Studenten demonstrieren ab heute täglich in Belgrad, unabhängig von Zajedno. Eier und Steine fliegen gegen Regierungsgebäude und staatliche Pressehäuser.
23./24.11.: Annullierung der Wahlergebnisse in Belgrad. 100.000 demonstrieren
25.11.: Das Oberste Gericht Serbiens bestätigt die Annullierung der Wahlergebnisse. Erneut Zehntausende auf den Straßen.
27.11.: An der dritten Runde der Kommunalwahl beteiligen sich knapp 30 Prozent der Wahlberechtigten. Zajedno ruft zum Boykott auf. Die Sozialistische Partei erringt die Mehrheit. Armee und die Miliz werden in Alarmbereitschaft versetzt. Die Demonstrationen gehen weiter.
30.11.: Die bislang größte Demonstration mit rund 150.000 Teilnehmern in Belgrad. Auch in Niš, Novi Sad und Krajeguevac gehen Tausende auf die Straßen.
1.12.: Zajedno proklamiert die „Gemeinschaft freier Städte“. Das Innenministerium warnt vor weiteren Demonstrationen und läßt zwei Panzer auffahren.
2.12.: Fünf Richter des Obersten Gerichts protestieren gegen die Annullierung der Wahlergebnisse und bezichtigen Kollegen der Unterwürfigkeit gegenüber Milošević. taz
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen