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Chromosomen-Fetischismus

betr.: „Schicksal vor Schikane“ (Der inhaftierte Transsexuelle Martin Z. darf nicht ins Frauengefängnis. Z. will weiterkämpfen und hofft auf eine Geschlechtsumwandlung), taz vom 7. 11. 02

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Die Berichterstattung über Fälle von Transsexualität bzw. über Personen, die sich als transsexuell bezeichnen, wird immer absurder. Kaum noch finden wir unter den Probanden den klassischen Fall eines Menschen, der ohne irgendwelche zusätzliche Auffälligkeiten weitgehend als „normale Frau“ durchgehen könnte und nichts anderes ist, als er/sie vorgibt zu sein. Der neuerliche Fall eines Gewalttäters, der unter den Bedingungen abseitiger gesellschaftlicher Verhältnisse (Inhaftierung) in recht hohem Alter seine „Transsexualität“ erkennt, wird so zum typischen Vorfall.

Das Bild der Transsexualität hat sich in den letzten Jahren unter dem Einfluss einer reißerischen Berichterstattung gewandelt und bisweilen nahezu ins Kuriose verzerrt. Parallel dazu wollen manche ihrer Verbandsvertreter die Geschlechtergrenzen nun so verwischen, dass jeder, der – zugespitzt formuliert – einen Faltenrock als weibliches Attribut begehrt, für sich reklamieren darf, ein Mitglied des „anderen Geschlechtes“ zu sein.

Dieses hat nichts mit wirklichen Transsexuellen zu tun, die aufgrund einer sehr tiefen individuellen, psychischen und auch oft physischen Disparität zum herkömmlichen Geschlecht einen offiziellen Wechsel vollziehen. Ursprünglich für „genuine Transsexuelle“ eingerichtete Möglichkeiten zur Änderung des bei der Geburt festgelegten Geschlechtes werden so durch die schier endlosen Erweiterungen vorgeblicher Merkmale ins Uferlose gedehnt und oftmals von den Trägern jener Ideologie als frivol-laxes Spiel mediengerecht vermarktet. Aus einem sehr privaten, sehr tiefen Leiden wird so nicht selten giggelige Flapserei mit inszeniertem exhibitionistischen Klamauk. TANJA KRIENEN, Unna

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