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Chris Strachwitz und Arhoolie

Weltbeat ist nichts Neues. In den USA ist fast jede Ethno -Musik eine Vermischung unterschiedlicher Kulturen und Musikstile. Der Blues, Cajun Music, Tex-Mex sind nur drei Beispiele dafür. Ein Label hat sich um dieseMusiken gekümmert: Arhoolie. Schon in den fünfziger Jahren fing dieses Ein-Mann-Unternehmen an, die Klassiker dieses Genre aufzuspüren und zu dokumentieren. In einer Zeit, als kaum ein Weißer an Blues und anderem interessiert war, zog Chris Strachwitz mit seinem Tonbandgerät durch die Staaten und nahm die Vorreiter heutiger Weltmusik auf: Lightnin‘ Hopkins, Clifton Chenier, Santiago und Flaco Jiminez zum Beispiel, um nur ein paar Namen zu nennen, die heute musikinteressierten Ohren ein Begriff sind.

„Down Home Music“ nennt er die meisten der Klänge, die er vertreibt. „Musik, die geschieht, wenn Menschen zusammenkommen, um sich zu amüsieren, um Spaß zu haben. Es kommt dabei nicht auf technische Versiertheit an, nicht um Hi-Fi-Qualität in Hochkultur oder Fehlerlosigkeit. Es ist Musik, die du in Kneipen hörst, in Tanzlokalen, bei Picknicks, Hochzeiten, Fiestas, in Kirchen und bei Menschen daheim.“

Werner Pieper besuchte Chris Strachwitz in Kalifornien. Er nimmt die Arhoolie-Platten auf, besorgt die Pressungen, schreibt legendäre „liner-notes“ zu jeder Platte, verpackt und vertreibt seine Produkte eigenhändig.

„Arhoolie“ hat seine Headquarters in El Cerrito, nahe San Francisco. Strachwitz, vormals Deutscher, ist eine große, freundliche Erscheinung. Er liebt seinen Beruf, er mag die Gegend, in der er lebt. Das Interview wurde im Hinterhof seiner Firma geführt, in deutscher Sprache.

Unter der Adresse 10 341 San Pablo Avenue, El Cerrito, CA 94 530, USA, findet man nicht nur „Arhoolie-records“, sondern auch einen sehr gut bestückten Plattenladen und Versand: „Down Home music“. Sowohl „Arhoolie“ wie auch „Down Home Music“ geben umfangreiche Kataloge heraus, die nicht nur Produkte anpreisen, sondern auch als Studienbücher amerikanischer Ethno-Musik dienen.

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