Chodorkowski-Partner frei: Zehn Jahre Lager sind genug
Der Ex-Yukos-Manager Platon Lebedew kann sein Straflager als freier Mann verlassen. Wie Michail Chodorkowski musste er eine zehnjährige Strafe verbüßen.
MOSKAU dpa | Das Oberste Gericht Russlands hat die Freilassung des ehemaligen Geschäftspartners von Michail Chodorkowski, Platon Lebedew, aus jahrelanger Lagerhaft angeordnet. Die Richter erklärten, Lebedew habe nach über zehn Jahren in Haft seine Strafe abgesessen.
Der 57-Jährige könne damit das Straflager im nordrussischen Gebiet Archangelsk schon an diesem Donnerstag oder Freitag verlassen. Ursprünglich sollte der einstige Manager des mittlerweile zerschlagenen Yukos-Konzerns im Frühjahr aus dem Gefängnis entlassen werden.
Der frühere Topmanager war im Juli 2003 verhaftet worden. Er wurde wie Chodorkowski in zwei international kritisierten Prozessen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche verurteilt.
Chodorkowski war überraschend am 20. Dezember 2013 von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt worden. Daraufhin hatte der frühere Ölmilliardär sofort das Straflager verlassen und war nach Deutschland ausgereist.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Haldenwang über Wechsel in die Politik
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen