Chinas Regierungschef besucht Indien: Zukunft ist gut für alle
Indien und China wollen künftig enger zusammenarbeiten. In den letzten Wochen hatte es an der gemeinsamen Grenze noch einen Konflikt gegeben.
NEU DELHI afp | Auf seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt hat Chinas neuer Ministerpräsident Li Keqiang in Indien für eine verstärkte Kooperation der beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde geworben. Er wolle „das gegenseitige Vertrauen stärken, die Zusammenarbeit ausbauen und sich der Zukunft zuwenden“, sagte Li bei einem Treffen mit Indiens Regierungschef Manmohan Singh am Montag. Beide Seiten verständigten sich zudem darauf, einen jahrzehntelangen Grenzstreit beizulegen.
Die Wahl von Lis erstem Besuchsziel hat einen hohen symbolischen Wert: Zuletzt war der Grenzkonflikt zwischen den beiden Atommächten wieder aufgeflammt, der die bilateralen Beziehungen seit Jahrzehnten belastet. Im April hatte Indien den chinesischen Streitkräften vorgeworfen, fast 20 Kilometer weit in ein von Neu Delhi beanspruchtes Territorium in einer abgelegenen Region im Himalaya-Gebirge eingedrungen zu sein. Daraus entwickelte sich eine dreiwöchige Konfrontation, bevor beide Seiten schließlich ihre Truppen aus der Grenzregion abzogen.
„Weltfrieden (...) kann es ohne strategisches Vertrauen zwischen Indien und China nicht geben“, sagte Li bei seinem Besuch in Neu Delhi. Der Grenzkonflikt sei ein Relikt der Geschichte, das beide Seiten überwinden wollten. Deshalb seien nun die Prinzipien besprochen worden, die für eine Lösung der Frage notwendig seien. Beispielsweise müssten die „Grenzmechanismen effizienter gestaltet“ werden. Um „Frieden und Ruhe“ in der Grenzregion sicherzustellen, sollten weiter regelmäßig Gespräche geführt werden, betonte Li.
Singh erklärte, auf beiden Seiten bestehe der Wunsch, den Streit endgültig beizulegen. Dazu solle eine gemeinsame Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden. Ziel sei es, ein dauerhaftes Abkommen zu schließen. Speziell ernannte Vertreter beider Seiten wollten dazu in Kürze zusammenkommen, um einem Abkommen für eine „gerechte und vernünftige Lösung in gegenseitigem Einvernehmen“ den Weg zu ebnen.
Tibetische Demonstranten festgenommen
Li, der seit Mitte März die Regierungsgeschäfte in Peking führt, hielt während seines Aufenthalts in Indien mehrere Gesprächsrunden mit Singh ab. Dabei wurden auch verschiedene Abkommen beispielsweise im Bereich der Landwirtschaft, des Tourismus und des Handels geschlossen. Auf Lis Programm standen auch Treffen mit der Vorsitzenden der regierenden Kongresspartei, Sonia Gandhi, sowie mit Spitzenvertretern der führenden Oppositionspartei Bharatiya Janata.
Während Lis Besuch galten in Neu Delhi strenge Sicherheitsvorkehrungen. Zentrale Verkehrsadern wurden angesichts befürchteter Störungen durch pro-tibetische Demonstranten abgesperrt. Wie ein AFP-Fotograf berichtete, nahm die Polizei drei tibetische Demonstranten in der Nähe des Luxushotels Taj Palace fest, in dem der chinesische Ministerpräsident untergebracht war.
China ist Indiens zweitwichtigster Handelspartner, das Handelsvolumen beider Länder betrug im vergangenen Jahr 66,5 Milliarden Dollar (51,8 Milliarden Euro). Bis 2015 will Peking die Marke von 100 Milliarden Dollar durchbrechen. Weitere Stationen auf Lis Reise sind Pakistan und die Schweiz, bevor er am kommenden Sonntag in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen wird.
Leser*innenkommentare
Dr. rer. nat. Harald Wenk
Gast
die datenkorruptinon hat mal wieder den "machtarm" erwischt.
wo doch die kriege bezeugen, auch die inde gegend, dass die staatsgewalt auf richtiger gewalt beruht.
die schwächen der strategie der ironie dagegen wird sehr schön in der "mephisto" verrfilmung deutlich.
die inder haben mit iher "weltbesten" philosophie die meiste zeit und friedfertigkeit die längste kolonialgeschichte überhaupt. allerdimgs kaum durch china!!!
die intellktuellenfeinde können immer wieder neu daraus schöpfen.
maschtarm
Gast
@ Dr. rer. nat. Harald Wenk,
Man-o-mahn, Herr Dr. rer. nat. Harald Wenk, das Singh jamal wida nach ächteer Dekonstruktivischmus! Sie habens ja aba wirkich fausddigg hinner die Or: "intellktuelle spielwieserische", un-so. Kein x kann sie vür u vormach; danga, auch führ: "der westliche maschtarm".
Dr. rer. nat. Harald Wenk
Gast
es wurden grenzkonflikte besprochen, die mit de "tibetfrage" zusammenhängen und mit andern konflikten, die "kompensatoruisch" von china indirekt unterstützt werden. selbstvrständlich sind die enttäuschungen und erwartungen bei den beiden, "formal" kommunistischen und "demokratischen" ländern riesig, was den relativ zurückgeblieben zustand angeht. allerdings muss man doch die extrem kurze zeit der selnbstbestimmung der länder und die extrem hohe geschwindigkeit des technologischen fortschritts bedenken - sowie die bevölkerungs"explosion". in de welt sinmd kaum wirklich "soziale" beziehungen zwischeń menschen eingeübt, nur wirtschaftsbeziehungen und machtbeziehungen im großem masstab. die regeln sind moralisch "codiert", KONVENTIONALISMUS, und sie sind zur "besitzstandswahrung" und "vermehrung" sehr individuell zäh.
marx entdeckung der "asiatischen despotie", des starren charackters der asiatischen gesellschaften und ihre ungehreuren despotischen tytranei, macht das seltsame schicksal der befreiungen dort (indien, russland, china...) verständlicher.
wirkliche selbstbestimmung gerät extrem schnell in konfrontation mit staatsgewalten, überall auf der welt, und wird ins intellktuelle spielwieserische abgedrängt und mit absoluten selbstverteidigungsanstrengungen beladen.
die linke ist daher recht "ḿisstrauisch gegen staasgewalt insgesamt, gegen wirtschaftsgewalt muss sie offen gegnerisch sein.
china "kann keiner" was. das ist bei indien leider nicht so klar. die sind noch mit post-re-kolonialen mitteln bändern aller art und oligarischen strukturen ausgestattet. ologarchien gibr es in china auch noch, nur verlässliche informationn, die gibt es nicht.
selbstverständlicgh wird nach china auch der westliche maschtarm ausgestreckt, schon lange. das ist alles sehr sehr "große politik" und alles, global, sehr brutal. die warnungen vor "gelben gefahren" allerdings, die waren schon immer scheinheilige ausrede füer emsigste unterwanderungsberstrebungen dort.