piwik no script img

China verteidigt Aufrüstung„Frieden durch Stärke“

Ohne den Schutz starker Streitkräfte könne das Volk nicht in Frieden leben, findet Chinas Regierung. Das Land fahre aber eine defensive Verteidigungspolitik.

Helicopter fliegen bei einer Militärparade über Peking. Bild: ap

PEKING dpa |China hat die Aufrüstung seiner Streitkräfte verteidigt. „Frieden sollte durch Stärke gesichert werden“, sagte die Sprecherin des Volkskongresses, Fu Ying, am Dienstag auf einer Pressekonferenz zur Jahrestagung, die am Mittwoch in Peking beginnt. Ohne den Schutz starker Verteidigungskräfte könne das Volk nicht in Frieden leben. China verfolge eine „defensive“ Verteidigungspolitik.

„Unsere Bevölkerung kann nicht in Frieden leben und arbeiten, wenn wir keine starke Verteidigung haben“, sagte Fu Ying. Wenn andere Länder dies infrage stellten oder die Stabilität in der Region gefährdeten, sei China zum Handeln gezwungen. „China wird und muss effektiv reagieren“, sagte sie.

Mit Blick auf die Streitigkeiten um Inseln im Ostchinesischen und Südchinesischen Meer warf die Sprecherin „einzelnen Ländern“ vor, die Differenzen hochzuspielen. Wenn China provoziert werde, müsse es wirksam reagieren, um seine territoriale Integrität zu wahren.

Zudem rief die Sprecherin die internationale Gemeinschaft zu mehr Unterstützung für Chinas Kampf gegen Terrorismus auf. „Terror kennt keine Grenzen“, sagte Fu Ying. Am Samstag hatten Angreifer am Bahnhof der Millionenstadt Kunming im Südwesten China wahllos Menschen mit langen Messern attackiert, 33 Menschen starben, 140 wurden verletzt. Peking sieht uigurische Separatisten am Werk. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen. Die USA hatten zwar das „sinnlose Töten“ verurteilt, aber die Attacke erst später als Terrorismus eingestuft.

Terrorismus und Chinas Lage in der Welt wird von Mittwoch an auch die rund 3000 Delegierten bei der jährlichen Tagung des chinesischen Volkskongresses beschäftigen. Während der neun Sitzungstage in der Großen Halle des Volkes gehören zudem die künftige Wirtschaftspolitik und die Umweltverschmutzungen zu den zentralen Themen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • B
    Bedauerlich

    Ein Land, wie China, kann nur

    von innen heraus zerfallen.

    Kein Staat, der wenigstens

    noch ein Minimum an Intelligenz verfügt, würde sich auf einen Krieg mit China einlassen!

    Nicht einmal die Amis.

    Nein die Chinesen verspielen mit derartigen Säbelrasseln ihre Sympathie.

    Die Welt braucht eine klare

    Militärhierarchie und verträgt

    keine neuen Austragungskämpfe.

    Neue positive Werte zum Erhalt

    der Menschheit hat China

    als kommunistisch-technokratische Staatsform nicht

    in die Welt nach außen tragen können.

    Eine Ablenkung von inneren

    Problemen durch Kriegsprahlerei

    ist eine primitive häufig

    europäisierte und erfolgsarme

    Strategie. Tyrannen werden gefürchtet und das kann

    auch Handelskonsequenzen haben.

    Auf jeden Fall wird es die kleinen Anrainer noch mehr ängstigen.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Ohne den Schutz starker Verteidigungskräfte kann das Volk nicht in Frieden leben." - Richtig aus der Sicht der KP China. Denn das Volk hat langsam die Nase voll vom Totalitarismus und muß daher mit Gewalt zum Frieden gezwungen werden.

    • B
      Brandt
      @774 (Profil gelöscht):

      Sie machen sich das zu einfach. Im Falle Chinas hat man es mit einem Hybrid-System zu tun aus Meritokratie und Parteienherrschaft unter Führung der KPCh. Das Land ist ein Flickenteppich aus Sonderwirtschaftszonen und Entwicklungsland. Es ist in profitablerweise eingebunden in die Produktionsnetzwerke Japans, USA, EU und Taiwan. Sinophone Milliardäre aus den ASEAN Staaten nutzen es als Produktionsbasis. Wir haben es hier mit Doppelherrschaft zu tun. Ausländische Fabrikdisziplin im Alltag und politische Diktatur im öffentlichen Leben. Der Begriff Totalitarismus fasst es nicht. China ist weder faschistisch, noch bolschewistisch. Es ist eher vergleichbar mit der konservativen Klientelherrschaft Venedigs während des Hochmittelalters.