: China und Israel: diplomatisches Vorspiel
■ Weniger offizielle Beziehungen hatten die beiden Staaten aber seit langem
Eine große Delegation aus Vertretern der israelischen Industrie reiste am 18.11. zum ersten Mal auf offizielle Einladung der chinesischen Behörden nach Peking. Die beiden Handelskammern werden während des Besuchs voraussichtlich ein Rahmenabkommen für wirtschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnen. Israelische Regierungsvertreter erklärten, daß jetzt gute Aussichten auf baldige Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten bestünden. Sowohl in China als auch in Israel gibt es bislang nur „Vertretungen“ ohne diplomatischen Status. Diplomatische Beziehungen zwischen China und Israel bestanden noch nie.
Bereits Anfang November, kurz nach der Eröffnung der Nahostkonferenz in Madrid, soll der israelische Verteidigungsminister Mosche Arens laut Meldungen der 'Washington Post‘ zu einem geheimen Besuch in China gewesen sein. Die israelische Presse hatte zur fraglichen Zeit lediglich mitgeteilt, der Minister befinde sich mit einigen Beratern auf einer geheimen Mission im Ausland. Das Hauptthema von Arens Gesprächen in Peking war laut Angaben der 'Washington Post‘ die seit langem bestehende inoffizielle militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten. Außerdem soll der israelische Verteidigungsminister Klage gegen die chinesischen Waffenlieferungen an arabische Staaten geführt haben. Nach US-amerikanischen Meldungen verdiente Israel bislang jährlich etwa 100 Millionen Dollar durch Waffengeschäfte mit China.
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