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China schnappt Korea-Flüchtlinge

TOKIO/PEKING dpa ■ Im Streit über die Festnahme von fünf Nordkoreanern in einem japanischen Konsulat in Nordostchina befinden sich Peking und Tokio weiter auf Konfrontationskurs. Die japanische Untersuchung des Vorfalls habe ergeben, dass die chinesischen Polizisten ohne Erlaubnis auf das Konsulatsgelände in der Stadt Shenyang vorgedrungen seien, berichtete die japanische Außenministerin Yoriko Kawaguchi gestern in Tokio. Die Regierung in Peking hatte dagegen mehrfach beteuert, die Einwilligung für den Polizeieinsatz am vergangenen Mittwoch bekommen zu haben. Vizeaußenminister Saiken Sugiura will in Peking versuchen, die Ausreise der fünf Nordkoreaner über ein Drittland nach Südkorea zu erwirken. In China werden mehr als 150.000 illegale Flüchtlinge aus Nordkorea vermutet. China erkennt sie allerdings nicht als Flüchtlinge an, sondern schiebt sie bei einer Ergreifung nach Nordkorea ab, wo ihnen Folter und Haft drohen. Viele Flüchtlinge versuchen deshalb, über westliche Botschaften auszureisen.

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