: Chillen im Chorraum
Weil es immer weniger Gläubige in den Gottesdienst zieht, werden auch in Westfalen nach und nach Kirchengemeinden zusammengelegt und die leer stehenden Kirchen umfunktioniert. Jüngstes Beispiel ist die Bielefelder Martinikirche, die seit vergangenen Sonntag irdisch genutzt wird: Das zuletzt leer stehende Gotteshaus ist nun eine Kneipe namens „Glückundseligkeit“. Im Hauptschiff ist ein Restaurant untergebracht, im Chorraum findet sich unter den historischen Kirchenfenstern eine Lounge, ebenso auf einer neuen Empore. Ein zweites Restaurant liegt auf der ersten Etage des Seitenschiffs. Die evangelische Martini-Gemeinde hatte die Kirche aus dem Jahr 1897 an den Gastronomen übergeben, weil die Unterhaltung zu teuer war. Alle Bemühungen, eine kirchliche oder soziale Nutzung zu finden, waren zuvor gescheitert, berichtet Gemeindepfarrer Hans Große. Der neue Eigentümer hat mehr als zwei Millionen Euro in den Umbau investiert, der allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen wurde. NAW