Chef der ägyptischen Muslimbruderschaft: Zum zweiten Mal zum Tode verurteilt
Ein Gericht macht Mohammed Badie dafür verantwortlich, im Sommer 2013 Unruhen in Kairo angezettelt zu haben. 13 Mursi-Anhänger erhielten ebenfalls die Todesstrafe.
KAIRO afp | Der Chef der ägyptischen Muslimbruderschschaft, Mohammed Badie, ist zum zweiten Mal zum Tod verurteilt worden. Ein Gericht befand am Donnerstag, Badie sei für Unruhen in der Hauptstadt Kairo verantwortlich, bei denen im Sommer 2013 zehn Menschen getötet worden waren. Zudem verhängten die Richter Todesstrafen gegen 13 weitere Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi, unter ihnen zwei ranghohe Vertreter der Muslimbrüder, Essam al-Erian und Mohammed El-Beltagi, sowie der Geistliche Safwat Hegasi.
Die Todesstrafen werden nun laut ägyptischem Gesetz dem Mufti vorgelegt, wobei die Meinung des obersten Religionsgelehrten nicht bindend ist. Ein endgültiges Urteil wird für den 3. August erwartet. Der in dutzenden Verfahren angeklagte Badie war bereits Ende April in einem Schnellverfahren mit mehr als 680 weiteren mutmaßlichen Islamisten zum Tod verurteilt worden. Eine endgültige Entscheidung in diesem Fall soll am Samstag fallen.
Mursi, der vor seinem Amtsantritt der Muslimbruderschaft angehört hatte, war der erste demokratisch gewählte Präsident des Landes. Er wurde im vergangenen Juli vom Militär gestürzt. Bei der blutigen Niederschlagung anschließender Proteste der Muslimbrüder wurden mehr als 1.400 Menschen getötet.
Mursis Anhänger werden seither rigoros durch die Sicherheitskräfte und die Justiz verfolgt. Die Massenprozesse gegen Mitglieder und Unterstützer der Muslimbruderschaft stoßen international auf scharfe Kritik.
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