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Chef der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft gefeuert

Leipzig (taz) — Die angeblich größte kommunale Wohnungsbaugesellschaft (150.000 Wohnungen) in Europa steckt in argen Finanzschwierigkeiten: Mit 400 Millionen Mark steht derzeit die „Leipziger Wohnungsbau“ (LWB) bei Handwerks- und Sanierungsbetrieben in der Kreide. Die handfeste Liquiditationskrise hat bereits einen Kopf gefordert. LWB-Chef Karl Trabalski (69), Ex-SPD-Landtagsabgeordneter aus Nordrhein-Westfalen und als „erfahrener Fachmann“ letztes Jahr nach Leipzig geholt, wurde vom Aufsichtsrat der LWB seines Amtes enthoben, nachdem er bereits letzte Woche von Oberbürgermeister Lehmann-Grube (SPD) zum Rücktritt aufgefordert worden war. Begründung: der LWB-Chef habe ohne gesicherte Finanzierung Sanierungsaufträge vergeben. Die Stadt sei von dem von der LWB kürzlich geforderten Kredit zur Überbrückung der Krise in dreistelliger Millionenhöhe überrascht worden. Der vorzeitige Abgang des LWB-Chefs könnte die Stadt einiges kosten: ein Aufsichtsrat-Mitglied sprach von einer Abfindungssumme in Höhe von über einer halben Million Mark. Ausbaden müssen die Krise erst einmal die Leipziger Handwerker. Viele kleine Betriebe, die monatelang auf ihre Ausstände aus LWB-Aufträgen warteten, stehen mittlerweile vor dem Ruin. nana

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