Chef der FDP-NRW gibt Amt ab: Stamp will nicht wieder antreten
Nach dem Debakel bei der Landtagswahl zieht Joachim Stamp Konsequenzen. Seine Nachfolge an der FDP-Spitze steht noch aus.
Die Zeitung bezog die Informationen aus einer Mail, die an die Mitglieder der NRW-FDP gerichtet war. Demnach begründete Stamp seinen Rückzug in der Mail damit, dass er sich „dafür verantwortlich fühle, einen geordneten Neuanfang sicherzustellen.“ Auf Twitter schrieb Stamp am Donnerstag, dass er sich nach 13 Jahren Landespolitik „neuen Aufgaben widmen“ und den Reformprozess der FDP in Nordrhein-Westfalen weiter mit Generalsekretär Moritz Körner gestalten wolle. Wie genau, verriet er nicht.
Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Mai mussten die Liberalen mit Joachim Stamp als Spitzenkandidaten eine herbe Niederlage hinnehmen. Die FDP kam nur auf 5,9 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: 2017 hatten die Liberalen noch 12,6 Prozent geholt – mit dem damaligen Landesvorsitzenden und Spitzendkandidaten Christian Lindner.
Mit dem desolaten Wahlergebnis verloren die Liberalen ihre Regierungsbeteiligung im bevölkerungsreichsten Bundesland. Die schwarz-gelbe Regierung in NRW wurde durch eine schwarz-grünen Landesregierung abgelöst. Stamp musste seine Ämter als Integrations- und Familienminister sowie als stellvertretender Ministerpräsident aufgeben. Direkt nach der Wahl hatte Stamp noch auf einen Rücktritt verzichtet. Seine Nachfolge soll nun auf einem Parteitag Anfang 2023 gewählt werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag von Magdeburg
Wenn Warnungen verhallen
Interner Zwist bei Springer
Musk spaltet die „Welt“
Deutsche Konjunkturflaute
Schwarze Nullkommanull
Kaputte Untersee-Datenkabel in Ostsee
Marineaufgebot gegen Saboteure
Psychiater über Kinder und Mediennutzung
„Die Dinos bleiben schon lange im Schrank“
Grünen-Abgeordneter über seinen Rückzug
„Jede Lockerheit ist verloren, und das ist ein Problem“