: „Cevenol“ fordert 20 Tote
Nach Deichbrüchen bei Unwetter in Südfrankreich weitere Tote geborgen. Premier Raffarin sagt Soforthilfe zu
NÎMES ap ■ Nach einer dramatischen Nacht mit Deichbrüchen und weiteren Todesopfern hat sich die Hochwasserlage in Südfrankreich gestern leicht entspannt. Die zurückgehenden Fluten ließen vielerorts erst das ganze Ausmaß der Verwüstung erkennen. In überschwemmten Dörfern des am schwersten betroffenen Departement Gard bargen Rettungskräfte sechs Leichen. Insgesamt kamen bei der Unwetterkatastrophe mindestens 20 Menschen ums Leben, zehn wurden noch vermisst.
In der Region herrschte der Ausnahmezustand: 60.000 Haushalte waren ohne Strom, 150.000 ohne Telefon. Tausende verbrachten die Nacht in Notunterkünften. Viele Eisenbahnverbindungen waren unterbrochen, Schulen blieben geschlossen. Premierminister Raffarin sagte Soforthilfen von 10 Millionen Euro zu. Meteorologen erklärten die Unwetter mit der besonderen geografischen Lage der Katastrophenregion zwischen Mittelmeer und dem Gebirgszug der Cevennen. Wolken haben sich über dem warmen Mittelmeer vollgesogen, Südwind drückte sie gegen die Cevennen, die blockierten die Wolken, woraufhin diese abregneten. So entsteht das Wetterphänomen „Cevenol“.
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