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Center Parc im Heideland

■ Vergleich vor Gericht endet mit Erlaubnis

In der Lüneburger Heide darf endgültig ein großer Ferienpark für 3.600 Gäste des niederländischen Unternehmens Center Parcs entstehen. Das Land Niedersachsen und das Unternehmen haben einen Vergleich geschlossen, der die jahrelangen Rechtsstreitigkeiten um das fast 200 Millionen Mark teure Großprojekt beendet. Der Landesregierung ist der Schritt nach den Worten von Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) schwer gefallen. Die Grünen kritisierten den Vergleich.

„An sich halten wir nichts von solchen Großprojekten“, sagte Schröder vor JournalistInnen. Sie gefährdeten vor allem die vorhandenen Fremdenverkehrseinrichtungen. Rechtlich sei die Lage aber schwierig gewesen, da kürzlich drei betroffene Anlieger nach einer Einigung mit Center Parcs ihre Widersprüche gegen eine schon 1988 vom Landkreis erteilte Genehmigung zurückgezogen hätten. Immerhin habe Center Parcs im Rahmen des von der Bezirksregierung Lüneburg mit ausgehandelten Vergleichs über das rechtlich gebotene Maß hinaus Ausgleichsmaßnahmen zugesagt.

Jahrelang ruhten die Arbeiten wegen eines Baustopps. Nun soll nach dem Vergleich ein Bereich im Nordwesten des Parkgeländes von Bispingen mit bedeutenden Wacholderbeständen vollständig von Bebauung freigehalten werden. Der niederländische Konzern verpflichtet sich nach Gerichtsangaben außerdem dazu, umfangreiche Flächen aufzuforsten. Außerdem soll das Baugelände verkleinert werden.

Für die Grünen erklärte Andrea Hoops, der Vergleich ermuntere Kommunen zu rechtswidrigen Genehmigungen, die dann durch zeitliche Verzögerungen noch rechtskräftig werden könnten. Die Baugenehmigung sei 1988 nur durch formale Fehler der Behörden zustande gekommen.

dpa

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