: Ceaucescu-Connection
■ Ceaucescu-Brüder verdealten UdSSR-Militärtechnologie für 40 Mio Dollar an USA
Berlin (taz) - „Wir wissen alle hier nur zu gut, daß es einzig zwei Systeme gibt: Sozialismus oder Kapitalismus... Wir jedenfalls verkaufen unsere Seelen und Ideologie nicht für eine Handvoll Dollars.“ Nein, eine Handvoll Dollars war dem korrupten Ceaucescu-Clan bis zu dessen unrühmlichem Ende zu wenig. Insgesamt 40 Mio. Dollars strichen Ilie Ceaucescu, stellvertretender Verteidigungsminister, und sein Bruder Marin die letzten 10 Jahre von den USA ein, davon gingen 20 Prozent auf Schweizer Konten. Bruder Nicalae wußte und schwieg. Als Gegenleistung kamen die USA laut einem Bericht der 'Washington Post‘ in den Genuß sowjetischer Militärtechnologie.
Für insgesamt 250 Millionen Dollar nahm man alles: Komponenten des Warschauer-Pakt-Luftverteidigungssystems und taktischer nichtnuklearer Waffen, Panzertechnologie, darunter 1987 der neuesten sowjetischen T-72 Panzer und Radartechnik, die es erlaubte, den radarresistenten Superbomber „Stealth“ zu konstruieren. US-Militärs wußten um den Wert ihrer Dollars. „Das hatte nichts mit Ideologie zu tun. Die waren durch und durch korrupt“, zitiert die Zeitung einen US-Militär. Kapitalistische Logik der CIA: „Die einzige Möglichkeit, das Geheimnis der gegnerischen Bewaffnung wirklich zu brechen, ist, sie zu besitzen.“
AS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen