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Castoren über die Elbe?

■ Innenminister: „In diesem Jahr nicht mehr“. Proteste auf dem AKW-Gelände

Hannover/Neckarwestheim (taz/dpa) – Für den im November geplanten dritten Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben prüft die niedersächsische Landesregierung auch „eine Fahrtstrecke über den Seeweg bis zu einem norddeutschen Hafen oder dem Elbe-Seiten-Kanal“. Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) brachte diese Variante in einem Interview mit dem Spiegel ins Spiel, weil sich Hessen und Nordrhein- Westfalen weigern, den Castor noch einmal durchzulassen. Dieses Jahr werde es aber keinen neuen Transport geben. Dafür stünden nicht ausreichend Polizeikräfte zur Sicherung zur Verfügung. Die Einheiten in Niedersachsen haben laut Glogowksi schon jetzt 330 Mannjahre Überstunden aufgehäuft. Die Atomwirtschaft trifft wie geplant die Vorbereitungen für einen Transport der abgebrannten Brennelemente, auch wenn sie nicht mehr unbedingt dieses Jahr damit rechnet.

In Neckarwestheim protestierten am Samstag über 800 Menschen gegen den geplanten Transport von Atommüll des dortigen AKWs. Die Betreiber wollen im November einen Castor-Behälter mit radioaktivem Material nach Gorleben bringen lassen. „Brückenschlag Wendland–Unterland. Den Castor stoppen, bevor er losfährt“ war das Motto. Dabei gelang es fixen Leuten, durch ein unverschlossenes Tor auf das AKW- Gelände zu laufen.

In Dannenberg am Castor-Verladekran wurde wieder zum sonntäglichen zivilen Ungehorsam aufgerufen. Die Polizei nahm drei eifrige Gleissäger in Gewahrsam, wobei sie das bloße Sitzen auf den Gleisen erstmals nicht als Ordnungswidrigkeit wertete. Laut Katja Tempel, Sprecherin der Kampagne „Keine Bahn zum Castor-Kran“, wird nächsten Sonntag eine größere Aktion erwartet. rem

Kontakt zur Kampagne: Landstr. 6, 29462 Güstritz, Tel.: 05843-8868

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