■ Cash & Crash: Der neue Index mit Umweltaktien
Wien (taz) – Der Dax, der Deutsche Aktien-Index von 30 deutschen Großunternehmen, erhält eine „grüne“ Konkurrenz namens Nax. In Zusammenarbeit mit der Redaktion des Monatsmagazins Natur in München hat der Öko-Invest-Verlag in Wien einen ökologischen Aktien-Index kreiert, den Natur- Aktien-Index oder kurz Nax. Er wird künftig auch in der taz veröffentlicht werden. Außerdem werden ab nächsten Mittwoch bestimmte Unternehmen oder Branchen vorgestellt.
Der Nax besteht aus 20 weltweit ausgewählten „Öko-Aktien“ und soll ein Gradmesser für die ökonomische Komponente ökologischer Bestrebungen sein. Zur besseren Vergleichbarkeit wird der Nax – ebenso wie der entprechende MSCI-Weltindex – währungsbereinigt auf US-Dollar-Basis kalkuliert.
Aufgrund der internationalen Börsengewichtsverteilung haben US-Aktien einen 30-Prozent-Anteil am Nax, Deutschland und Österreich sind mit je zehn Prozent (zwei Aktien) vertreten, der Rest (insgesamt 50 Prozent, jeweils eine Aktie) teilt sich auf die zehn Länder Australien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Japan, Niederlande, Norwegen, Polen, Schweiz und Spanien auf.
Die Hauptkriterien für die Aufnahme in den Nax waren:
1) Das Unternehmen ist einer der ökologischen Vorreiter in seiner Branche, es erfüllt mehr als nur die gesetzlichen Vorschriften zum Umweltschutz.
2) Die Firma ist um die Einsparung von Energie, Wasser und Rohstoffen und eine nachhaltige Wirtschaftsweise bemüht.
3) Es handelt sich um keine ausgesprochen umweltschädigende Branche wie Atomkraft-, Rüstungs-, PVC- oder Tabakindustrie.
4) Mindestens drei Viertel der Nax-Unternehmen sind langjährig etablierte Firmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Mark.
Die Gewichtung der 20 Nax- Titel ist mit jeweils fünf Prozent gleich stark. Beim Nax kann es Änderungen in der Zusammensetzung geben. Es werden beispielsweise Aktien herausgenommen, wenn die betreffenden Unternehmen durch Übernahmen, Fusionen oder Verkäufe von ganzen Geschäftsbereichen nicht mehr das repräsentieren, was Grundlage für die Aufnahme in den Index war. In solchen Fällen oder wenn die Aktie vom Börsenhandel ausge
setzt wird bzw. der Aktienkurs unter 50 Prozent des ursprünglichen Niveaus sinkt, wird der betreffende Titel so durch eine andere „Öko-Aktie“ ersetzt.
Die zwei deutschen Aktien sind die Sero Entsorgungs AG und der Strumpfproduzent Kunert. Kunert etwa wurde ausgewählt, weil es als eines der ersten Unternehmen Umweltberichte und Ökobilanzen erstellt und veröffentlicht hat. Inzwischen werden auch schon Finanzmarktprodukte wie ein Nax-Indexfonds für Kleinanleger geprüft. Max Deml
Aktuelle Meldungen zu einzelnen Nax-Aktien können auch über die Öko-Invest-Hotline (Tel. 0190/787874, 1 Min. = DM 2,40) abgerufen werden.
Gratisprobeheft des Öko-Invest beim Verlag, Schweizertalstr. 8-10/5, A-1130 Wien, Tel. (0043) 15351815, Fax: -4669.
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