: CSU gegen Pöhl
Berlin (taz)– Der CSU–Vorsitzende Strauß und der Landesgruppenchef der Partei im Bundestag, Waigel, fühlen sich übergangen. Sie sind empört darüber, daß Bundeskanzler Kohl im Kabinett die Entscheidung durchgedrückt hat, die Amtszeit von Bundesbankpräsident Karl– Otto Pöhl (SPD) um weitere acht Jahre ohne vorheriges Koalitonsgespräch zu verlängern. Die Bayern haben es nicht verwunden, daß Pöhl im Wahlkampf 1980 gegen Strauß Stellung bezogen hat. Sie hätten lieber Finanzstaatssekretär Tietmeyer auf diesem Posten gesehen. Der mußte jedoch schon vor Monaten als einer der wenigen kompetenten Regierungsmitglieder auf eine Kandidatur für den Posten des Direktors beim Weltwährungsfonds verzichten. Dem Vernehmen nach hat Finanzminister Stoltenberg Kohl zu einer Verlängerung von Pöhls Amtszeit gedrängt.
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