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CSU-VorsitzBeckstein zweifelt an Paulis Ernst

Landrätin Pauli erklärt, warum sie für den CSU-Vorsitz kandidiert. Bayerns Innenminister Beckstein hält ihr vor, die Situation in der Partei zu verkennen.

Heilsengel und wackerer Krieger - CSU-Politiker Pauli und Beckstein in ihren Lieblingsrollen. Bild: dpa

ZIRNDORF afp/dpa Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli will mit ihrer überraschenden Kandidatur für den CSU-Vorsitz eine "Erneuerung" der Partei auf den Weg bringen. Sie wolle Zeichen setzen, "dass es eine andere Richtung gibt", sagte Pauli am Freitag in Zirndorf: "Die Menschen in Bayern wollen neue Leute sehen mit neuen Ideen." Ihre Kandidatur sei "ein Gewinn für die CSU, und das ist für mich ein Erfolg", sagte die 50-Jährige.

Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) nannte die Kandidatur Paulis aussichtslos und bezweifelte, dass es sich um einen ernst zu nehmenden Schritt handele. Beckstein soll Edmund Stoiber im Amt des Ministerpräsidenten nachfolgen. Um den CSU-Vorsitz haben sich lange vor Pauli schon Bundesverbraucherminister Horst Seehofer und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber beworben.

Pauli sagte, sie nehme sich bei ihrer Kandidatur "keine bestimmten Ergebnisse vor oder bestimmte Prozentsätze". Vielmehr gehe es ihr darum, "Impulse zu geben". Wer sie in ihrer Kandidatur unterstützt, ließ Pauli offen. Sie sprach von "einer Gruppe, die sich im Dialog mit mir formiert". Mit diesen Mitstreitern wolle sie auch programmatische Eckpunkte formulieren. "Es soll kein Alleingang werden."

Die CSU sei ihre "politische Heimat", versicherte Pauli. Sie wolle den Mitgliederschwund der Partei stoppen. Die Landrätin wehrte sich gegen den Vorwurf, sie mache sich mit ihrem Plan lächerlich. "Ich wüsste nicht, wo ich mich selbst beschädige."

Beckstein zeigte sich im Deutschlandfunk überzeugt, dass Pauli nicht den Hauch einer Chance habe. Der designierte Nachfolger von CSU-Chef Edmund Stoiber im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten meldete auch Zweifel an, dass es sich um eine ernsthafte Kandidatur handelt. Pauli verkenne offenbar die Situation in der Partei.

Die bayerische SPD hofft, aus den Personalquerelen in der CSU Kapital zu schlagen. "Wir müssen der CSU die Gelegenheit geben, sich selbst zu erledigen", so der SPD-Landesvorsitzende Ludwig Stiegler. Am Ende ihres "Bauerntheaters" werde sich die CSU "der bayerischen Bevölkerung so gezeigt haben, wie sie wirklich ist".

Pauli hatte ihre Kandidatur am Donnerstag in einem Radiointerview angekündigt. Seither habe sie rund 200 zustimmende E-Mails erhalten, sagte die 50-Jährige. Die CSU entscheidet auf ihrem Parteitag am 29. September über die Nachfolge des derzeitigen Vorsitzenden Stoiber.

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